SC Dortmund – SuS Hörde 5:2

Deutschland, Testspiel
Sonntag, 2. August 2020, 18 Uhr
Dortmund, Roj-Stadion 

Für den Abend spuckt der Testspiel-Kalender in Gelsenkirchen leider nichts mehr aus, aber wir sind ja im Ruhrpott, wo die Wege denkbar kurz sind. Aus geht somit – aus Gelsenkirchener Sicht – in die Stadt des Feindes. Der SC Dortmund spielt zusammen mit dem Kurden-Verein FC Roj im Roj-Stadion, das sich mitten in der Dortmunder Nordstadt befindet. Das Berlin-Kreuzberg des Ruhrgebiets. 60.000 Einwohner, 52 Prozent Ausländeranteil (fast dreimal so hoch wie im Dortmunder Durchschnitt), aber genau wie Kreuzberg derzeit dabei, sich ins Szeneviertel zu verwandeln. Der Gentrifizierungsprozess ist hier aber noch nicht ganz so weit fortgeschritten. Auffallend: Auf der Straße bekommen wir nicht eine einzige Frau ohne Kopftuch zu sehen. Ist keine Wertung, erst recht keine Beschwerde, sondern einfach nur die Feststellung einer Tatsache, die sehr auffällt. Gut passt es da ins Bild, dass die frühere Spielstätte von Alemannia Dortmund, von der noch ein Gedenkstein hinter dem Tor steht, nun einen kurdischen Namen trägt. Roj heißt übrigens Sonne, die das zentrale Element der kurdischen Flagge ist. Drei Stehstufen sind auf der einen Geraden vorhanden, ein kleiner Graswall mit vereinzelten Bänken auf der anderen – und viel Gerümpel hinterm Tor. Kein Knaller, aber doch ein schönes Ausklang des Tages. Und jetzt geht’s ausnahmsweise erst mal für fünf Tage in den Urlaub – man wird in diesem Jahr ja sonst seine Urlaubstage nicht los.