FC Kaunitz – SC Wiedenbrück 0:0

Deutschland, Testspiel
Samstag, 15. August 2020, 12 Uhr
Verl, Sportgelände zum Furlbach 

Im Verler Stadtteil Kaunitz sehe ich tatsächlich die höchstklassige Mannschaft in diesem Corona-Sommer: Regionalligist SC Wiedenbrück. Da auch der FC Kaunitz als Landesligist relativ hochklassig spielt, kann man da – zumindest sportlich – von einem echten Schmankerl sprechen, das da auf dem Sportgelände zum Furlbach steigt. Da wird dann auch mal völlig zu Recht Eintritt verlangt. Pech hat der FC Kaunitz mit dem Wetter, denn es regnet wie in Strömen, dennoch sind rund 100 Zuschauer gekommen – darunter auch süddeutsche Hopper-Prominenz wie die Würzburger Expertenrunde (siehe hier). Das Spiel erfüllt nicht die Erwartungen und endet torlos, dafür bietet der Ground eine überdachtes Tribünchen und ein nagelneues Vereinsheim. Sehr moderner Baustil, innen ist aber alles in Weiß gehalten und wirkt einen Tick zu nüchtern. Den einzigen Farbtupfer hat man mit Wandkacheln in den Vereinsfarben Schwarz und Gelb ausgerechnet in den Toiletten gesetzt. Trotzdem wirkt das alles schon ganz stimmig und wird für gut befunden. Solide ostwestfälische Wertarbeit. Ganz und gar nicht ostwestfälisch klingt hingegen der Name des Ortes. Kaunitz – das würde man eher in Sachsen oder Böhmen verorten. Tatsächlich geht der Name zurück auf den österreichischen Politiker Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg, der von 1753 bis 1792 Staatskanzler der Habsburger-Monarchie war. Das Kaunitz-Adelsgeschlecht hatte auch eine Linie, die aus dem neben Gütersloh gelegenen Rietberg stammt, weshalb sie auch in Ostwestfalen unterwegs war. So auch im Jahr 1746, als Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg hier eine Kirche bauen ließ und dafür den Grundstein legte. Um die Kirche herum entstand eine Siedlung, die in Anlehnung an den Grundsteinleger den Namen Kaunitz erhielt.