TuS Jöllenbeck – SuK Canlar Bielefeld 2:2

Deutschland, Testspiel
Freitag, 31. Juli 2020, 19.15 Uhr
Bielefeld, Naturstadion Jöllenbeck 

Heute geht es endlich mal wieder mit Straßenbahn und Bus zum Fußball, denn es wird ein weiterer Schritt in Richtung Bielefeld-Komplettierung gegangen. Jöllenbeck ist der nördlichste der zehn Bielefelder Stadtbezirke und befindet sich bereits näher an der Landesgrenze zu Niedersachsen als am Bielefelder Rathaus. Die Einwohner nennen sich im lokalen Dialekt „Jürmker“, was auch der TuS Jöllenbeck aufgegriffen hat und in den Nackenbereich seiner Trikots drucken ließ. Sportlich gehört er zu den besseren Vereinen der Stadt. 2002 schaffte der TuS Jöllenbeck den Aufstieg in die Verbandsliga, es blieb jedoch bei einem einjährigen Gastspiel. In den vergangenen Jahren spielte man stets in der Bezirksliga. Immerhin. Heimat ist bereits seit 1931 das Naturstadion, dessen Name zwar vielversprechend klingt, einen Ausbau sucht man allerdings vergeblich. Den großen Graswall entlang der Geraden kann man jedenfalls nun wirklich nicht als Naturtribüne bezeichnen. Das ein oder andere Gimmick gibt es dennoch zu entdecken, zum Beispiel das kleine Ballfangnetz, das vor der Satellitenschüssel auf dem Dach des Vereinsheims gespannt wurde. Nervigerweise gilt auf dem gesamten Areal während des Spiels eine Maskenpflicht, was in Anbetracht der nur 20 anwesenden Zuschauer für Fragezeichen sorgt. Nach nunmehr drei Spielen in Westfalen zeichnet sich ab: Hier ist man coronamäßig tatsächlich ganz anders drauf als im Süden. 































BSV Müssen – Spvgg Heepen 5:2

Deutschland, Testspiel
Donnerstag, 30. Juli 2020, 19.30 Uhr
Lage, Sportplatz Müssen
 

Ähnlich wie in Baden-Württemberg steht auch beim Testspiel-Programm in Westfalen ein reichhaltiges Sortiment in den Regalen. Eingekauft wird heute im Lipperland, genauer im kleinen Örtchen Müssen, das zu Lage gehört. Dort erscheine ich schon frühzeitig, denn das Testspiel gegen die Spvgg Heepen aus Bielefeld steht unter einem besonderen Stern: Die Gäste haben ein Langzeitprojekt gestartet und sammeln Geld, um 2021 nach Kenia zu fliegen, wo verschiedene Einrichtungen unterstützt werden sollen. Der BSV Müssen findet diese Idee so gut, dass er das Projekt unterstützen will. Ausnahmsweise wird für das heutige Testspiel deshalb Eintritt verlangt und eine Bewirtung angeboten. Alle Einnahmen sollen dann an die Spvgg Heepen und ihr Kenia-Projekt gespendet werden. In Westfalen sind zwar bereits 300 Zuschauer bei Fußballspielen erlaubt, aber es kann ja gut sein, dass so etwas auf dem Dorf doch einen Run auf den Sportplatz auslöst. Da hab ich Müssen jedoch etwas überschätzt, letztendlich sind es doch nur 50 Zuschauer. Besonders rigoros sind die Gastgeber in puncto Corona-Maßnahmen und legen für den Bier- und Wurststand eine Maskenpflicht fest. Da ich einer der ersten Zuschauer auf dem Sportplatz bin, weiß ich davon zunächst nichts, zumal ich in Baden-Württemberg noch nie eine Maskenpflicht auf einem Sportplatz erlebt habe. Dass ich einfach schnell mein T-Shirt über die Nase ziehe, wird nicht akzeptiert, und man weigert sich deshalb zunächst, mir ein Bier zu verkaufen. Abstände werden dagegen natürlich nicht eingehalten. Da ja hier heute aber für den guten Zweck gesoffen wird, kann dann aber doch noch ein Arrangement getroffen werden. Kenia dankt.