Deutschland, Kreispokal Münster (2. Runde)
Dienstag, 14. September 2021, 19.30 Uhr
Harsewinkel, Sportplatz Greffen
Nach dem Wochenende im wilden Frankfurter Bahnhofsviertel gibt es 48 Stunden später ganz seriöse Hausmannskost in Westfalen. Ziel ist Greffen, das zwar zu Harsewinkel und damit zum Landkreis Gütersloh gehört, im Fußball aber im Kreis Münster mitspielt. Wieder einmal ein Beispiel für die nicht nachvollziehbare Einteilung der Fußballkreise in Westfalen. Während also die Landkreise Lippe und Minden jeweils zwei eigene Fußballkreise haben (Detmold und Lemgo bzw. Minden und Lübbecke), besteht der Fußballkreis Münster aus zwei Landkreisen – Münster und Warendorf. Und dazu noch das Anhängsel Greffen. Stirnrunzelnd ruft bei mir auch nach wie vor der Modus des Kreispokals in Westfalen hervor. Das ungleiche Duell lautet heute Kreisliga A gegen Westfalenliga. Dazu muss man sagen, dass der 1.FC Gievenbeck vergangene Saison zeitweise Tabellenführer war und ohne coronabedingten Saisonabbruch jetzt vielleicht sogar ein Oberligist wäre. Umso mehr erstaunt mich das geringe Zuschauerinteresse. Keine 20 Leute sind da. Und ich hatte schon Angst, dass das Spiel abgesagt wurde, weil es fünf Minuten vor Anstoß noch so viele freie Parkplätze direkt vorm Eingang gibt. Aber klar: Der Grill raucht raucht in Westfalen auch bei so geringer Resonanz. Eigentlich geht es bei solchen Spielen mit derart ungleich verteilter Stärke nur darum, wie lange der Underdog das 0:0 halten kann. So ist nach der Gievenbecker Führung nach zwölf Minuten eigentlich die Spannung raus. Trotzdem kann der FC Greffen das Spiel weiter offen gestalten und hält eigentlich bis in die Schlussphase hinein immer gut mit. Es spricht viel dafür, dass der Westfalenligist hier nicht mit seinem A-Team aufgetaucht ist – was den Wettbewerb alles andere als besser macht.
