Deutschland, Kreispokal Unna/Hamm (1.Runde)
Dienstag, 2. August 2022, 19.30 Uhr
Kamen, TSC-Kampfbahn
Und weiter geht's in NRW. Die Spielauswahl nun natürlich wieder deutlich üppiger als in Baden-Württemberg. Schon allein aufgrund der guten Lage an der Bahnstrecke Köln–Minden, die einmal quer durch NRW führt, fällt die Wahl heute auf Kamen. Denn nach wie vor gilt in diesem 9-Euro-Ticket-Chaos-Sommer, immer genug Zeitpuffer einzubauen und möglichst flexibel zu sein. Heute wird der Zeitpuffer glücklicherweise nicht benötigt, weshalb es vor dem Spiel noch ein bisschen durch die Kamener Innenstadt geht, die ziemlich unaufgeregt ist. Ein bisschen Ruhrgebiert-Mief, ein bisschen Münsterland-Fachwerk, alles durcheinandergewürfelt und am Ende irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Ähnlich unaufgeregt ist das Sportzentrum, das sich der Kamener SC und der Türkische SC teilen. Beide haben ihren eigenen Platz mit praktisch identischem Ausbau in Form einer kleinen Tribüne. Der Kampfbahn vom TSC hat zudem eine Laufbahn. Sportlich ist es heute eine klare Sache: Die Hammer Spvgg war vergangene Saison in der Oberliga, der Türkische SC in der Bezirksliga. Beide sind abgestiegen, aber der Drei-Klassen-Unterschied bleibt. Die Hausherren halten zunächst gut mit, doch dann folgen zwei kuriose Schiedsrichterentscheidungen: Zunächst eine Zweikampfsituation mit dem Torwart im Kamener Strafraum, der Ball ist längst weg, doch mehrere Sekunden später pfeift der Schiedsrichter auf Elfmeter. Verwunderung auf beiden Seiten. Hamm verwandelt den Strafstoß. Dann ein Schuss aufs Kamener Tor, der von einem Hammer entscheidend ins Tor abgefälscht wird. Klar Abseits, aber der Schiri entscheidet auf Tor. Statt sich zu freuen entschuldigt sich der Torschütze beim Gegner und gibt zu, im Abseits gestanden zu haben, doch die Entscheidung wird nicht zurückgenommen. Fair Play, das nicht berücksichtigt wird. Die impulsiven Gastgeber danach völlig von der Rolle. Nur knapp kann am Ende eine zweistellige Niederlage verhindert werden.