Deutschland, Kreispokal Unna/Hamm (2.Runde)
Dienstag, 9. August, 2022, 19 Uhr
Unna, Stadion Süd
Fußball in Unna scheint so etwas wie ein Geheimtipp zu sein. Diesen Eindruck hat zumindest vergangene Saison das Stadtderby zwischen dem Königsborner SV und dem SSV Mühlhausen gemacht, den beiden erfolgreichsten Verein von Unna, zu dem jeweils mehrere hundert Zuschauer kamen. Leider eine Eintagsfliege, denn der KSV ist von der Bezirks- in die Landesliga aufgestiegen, womit es das Derby nun vorerst nicht mehr gibt. Aber da ist mit RWU (Kreisliga A) ja auch noch die Nummer 3 der Stadt, die dieses Jahr im Kreispokal den KSV gezogen hat. Eine gewisse Vorfreude ist durchaus vorhanden! Es geht sogar schon etwas früher nach Unna, um auch einmal die Stadt etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Und ich muss schon sagen: Deutlich attraktiver als etwa das benachbarte Kamen. Das merkt man schon gleich am Bahnhof von Unna, dessen Bahnsteige noch verschnörkelte Überdachungen aus der Kaiserzeit haben. Gleich an den Bahnhof schließt sich die Innenstadt an, in der man doch gut und gerne mal ein Stündchen verbringen kann. Leider keinen wirklichen Ausbau hat dagegen das Stadion Süd von RWU. Markant ist lediglich die Achse eines Zuges, die prominent am Eingang steht. Man konnte glatt meinen, RWU sei ein Eisenbahnerverein. Das stimmt allerdings nicht, denn hinter der Installation verbirgt sich der Namenssponsor der Anlage, der mit Zugteilen handelt. Ich frage mich an der Stelle, welchen Effekt sich solch ein Unternehmen davon verspricht, die Namensrechte eines Sportplatzes von einem Verein zu übernehmen, der in der Kreisliga A spielt. Geht man davon aus, dass Oppa Heinz sich während eines Spiels überlegt: „Mensch, heute kaufe ich mir mal einen Güterwaggon für meinen Nordbahnhof im Garten.“ Naja. Gut 200 Zuschauer finden sich heute am Spielfeldrand ein, was für Kreispokal natürlich echt gut ist, ich aber eigentlich schon mit mehr Leuten gerechnet hatte. Und da geht es nicht nur mir so, denn auch bei anderen Zuschauern schnappe ich immer wieder auf, dass normalerweise mehr Leute da sein müssten. Immerhin gibt's nach jedem der vier Königsborner Tore einen „KSV“-Schlachtruf.