SG Quelle Fürth – ATSV Erlangen 1:5

Deutschland, Bayern-Pokal (Qualifikation)
Samstag, 9. Juli 2022, 16 Uhr
Fürth, Gustav-Schickedanz-Stadion

Dank der günstigen Bahnanbindung von Laufamholz sind wir ruckzuck in der Nachbarstadt Fürth, wo es zum Gelände des TV Fürth geht. Der große Mehrspartenverein hat in seiner Historie bereits drei Fußballvereine hervorgebracht. Die erste Fußball-Abteilung des TV Fürth wurde 1903 gegründet. Sie machte sich bereits 1906 selbstständig und wurde zur großen Spvgg Fürth, die 1914, 1926 und 1929 deutscher Meister wurde. Die zweite Fußball-Abteilung des TV Fürth machte sich 1924 ebenfalls selbstständig und wurde zum FC Fürth, der jedoch 1930 wieder zum TV Fürth zurückkehrte. Dritter Verein ist die heutige SG Quelle Fürth. Sie entstand 1973 aus einer Fusion der Fußballer des TV Fürth und der BSG Schickedanz Fürth, die die Betriebssportgruppe des Quelle-Konzerns war. Sie trug den Namen des Quelle-Gründers Gustav Schickedanz. Beide Vorgängervereine waren immer nur in unterklassigen Ligen unterwegs, doch als SG Quelle Fürth folgten mehrere Aufstiege. 1996 stieg sie in die damals drittklassige Regionalliga Süd auf und traf dort auf den 1.FC Nürnberg und die Spvgg Fürth. Aus historischer Sicht war natürlich vor allem die Begegnung mit der Spvgg Fürth eine ganz besondere, weil es Brudervereine sind, die beide aus dem TV Fürth heraus entstanden sind. Während in dieser Saison die 1.FC Nürnberg und die Spvgg Fürth die Tabellenplätze 1 und 2 belegten und somit zusammen in den Profifußball zurückkehrten, stieg die SG Quelle Fürth wieder in die Bayernliga ab. Sie lieferte sich übrigens einen heißen Abstiegskampf mit der Spvgg Ludwigsburg und den TSF Ditzingen – zwei Vereine aus (Groß-) Stuttgart, die inzwischen völlig in der Versenkung verschwunden sind. In der Saison 1999/2000 konnte die SG Quelle Fürth für ein weiteres Jahr in die Regionalliga zurückkehren, danach endete jedoch dieser absolute Höhenflug. Seit 2012 spielt sie in der Landesliga. Wenn man aber bedenkt, woher der Verein und seine beiden Vorgängervereine kommen, kann sich selbst das sehen lassen. Ihre Heimspiele trägt die SG Quelle Fürth im ebenfalls nach Gustav Schickedanz benannten Stadion des TV Fürth im Stadtteil Dambach aus, das bereits seit 1918 existiert. Und das ist wie erwartet nicht von schlechten Eltern. Eine richtige Tribüne gibt es zwar nicht, aber dafür einige alte Stufen. Vor denen trifft die SQ Quelle Fürth heute in der Qualifikationsrunde des bayrischen Landespokals auf den ATSV Erlangen, sieht gegen den aber kein Land und scheidet damit früh aus dem Wettbewerb aus. Für mich ist es ein bisschen befremdlich, dass ein Landesligist in die Qualifikationsrunde eines Landespokals muss, aber Bayern besitzt nun mal eine eigene Regionalliga und da es im flächenmäßig größten Bundesland ganze 22 Kreispokalsieger gibt, wird die Linie hier deutlich weiter oben gezogen als in anderen Landesverbänden. Nach dem Spiel wollen wir uns noch ein bisschen die Fürther Altstadt anschauen und werden vollkommen davon überrascht, dass heute Stadtfest ist. Dadurch ist natürlich die Hölle los, aber immerhin bekommen wir viel Live-Musik geboten.