Young Boys Reutlingen – TSV Oberensingen 2:1

Deutschland, Landesliga Württemberg – Relegaion (7.Liga)
Mittwoch, 15. Juni 2022, 18.30 Uhr
Walddorfhäslach, Sportanlage Weiherwiesen

Zurück in Baden-Württemberg bleibt das 9-Euro-Ticket erst einmal weiter in der Tasche und es geht mit dem Auto zum Relegationsspiel in Walddorfhäslach. Schlechte Entscheidung, denn die dortige Parkplatzsituation ist die pure Katastrophe. Die Gemeinde Walddorfhäslach (5.500 Einwohner) entstand 1972 im Zuge der baden-württembergischen Kommunalreform aus den vormals selbstständigen Orten Walddorf und Häslach. Man hat also einfach beide Ortsnamen ohne Trennstrich zusammengewürfelt, was in Baden-Württemberg wohl ziemlich einmalig ist. Statt Trennstrich befindet sich genau zwischen Walddorf und Häslach dagegen die Sportanlage Weiherwiesen, auf der der SV Walddorf spielt. Auch der TV Häslach (ohne Fußball-Abteilung) nutzt das Areal, womit der Standort zwischen beiden Ortsteilen kein Zufall ist. Nach Parkplatzchaos klingt das erst einmal nicht, zumal sich viele Wiesen, Felder und Feldwege rund um die Sportanlage befinden, die man bei solch einem Spiel mit heute offiziell 1.200 Zuschauern gut nutzen könnte. Wird aber nicht gemacht. Der kleine Parkplatz der Sportanlage reicht hinten und vorne nicht und wird obendrein als reservierter Parkplatz genutzt, während alle Feldwege gesperrt sind, was von einer Polizeistreife überwacht wird. Man glaubt es kaum, aber bei kaum einem anderen Spiel haben ich so lange einen Parkplatz gesucht wie hier. Da auch Walddorf und Häslach völlig überfüllt sind, muss ich schlussendlich im Nachbarort parken und eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Es ist mir vollkommen unverständlich, wie man hier ein Relegationsspiel stattfinden lassen kann. Wenn man weiß, dass die Zuschauerzahl mindestens dreistellig wird, müssen doch auch Parkplätze zur Verfügung stehen. Wenn schon nicht am Sportgelände, dann doch zumindest im Ort selber. Mit saftiger Verspätung komme ich somit beim Spiel an, aber wenigstens hat man dort die Organisation einigermaßen im Griff – selten lange Schlangen an den Verpflegungsständen. Im ersten von drei Relegationsspielen um den Aufstieg in die Verbandsliga Württemberg stehen sich die Vizemeister der Landesliga-Staffeln 2 und 3 gegenüber. Ihrer Favoritenrolle gerecht werden dabei die Youngs Boys Reutlingen, während die Mehrheit des Publikums dem TSV Oberensingen die Daumen drückt. Sehr sinnbildlich, denn die frühere Fußball-Abteilung der TSG Reutlingen hat in den vergangenen Jahren ein zwar sportlich erfolgreichen, aber ansonsten wenig sympathischen Weg eingeschlagen. Bis 2011 spielte man als TSG Young Boys noch in der Kreisliga A, dann wurde massiv Geld reingepumpt und es folgte Aufstieg um Aufstieg – nun mit dem Ziel Verbandsliga. 2019 trennten sich die Young Boys von der TSG Reutlingen und machen seitdem unter eigenem Namen weiter. Im selben Jahr gründete die TSG Reutlingen erneut eine Fußball-Abteilung, die sich nun natürlich nicht mehr TSG Young Boys Reutlingen nennt, sondern nur noch TSG Reutlingen und in der Kreisliga B spielt. Das TSG-Gelände am Ringelbach mussten die Young Boys damit verlassen und zogen auf einen der Nebenplätze des Kreuzeiche-Stadions. Wie man hört wollen sie dort nun den alten Ascheplatz übernehmen und zu einem eigenen Kunstrasenplatz ausbauen. Geld spielt ja ohnehin nicht so die Rolle.