Deutschland, B-Junioren-Kreisklasse B Essen – Staffel B (U17)
Samstag, 14. Mai 2022, 10 Uhr
Essen, Sportplatz am Sommerbad
Es wird mal wieder Zeit, einen Tag des Wochenendes im Ruhrgebiet zu verbringen. Samstags bedeutet das, dass man vorwiegend mit Jugendfußball Vorlieb nehmen muss. Sonderlich schlimm finde ich das nicht, weil man da in der Regel ganz in Ruhe den Ground erkunden kann. Herrenspiele sind mir trotzdem immer lieber. Dafür lässt sich heute ein Vierer komplett mit Bus und Bahn bewerkstelligen, was nun wirklich nicht die Regel ist. Los geht es auf dem unweit des Bottroper Hauptbahnhofs gelegenen Sportplatz am Sommerbad, der aber zu Essen gehört. Die Stadtgrenze bildet hier der Rhein-Herne-Kanal – und der ist auch für die Lage des Sportplatzes von entscheidender Bedeutung. Der in Deutschland vermutlich einzigartige Vereinsname RuWa steht nämlich für Rasen- und Wassersport. Gegründet wurde der Verein 1925 als reiner Wassersportverein. Zwei Jahre später baute er das Sommerbad neben dem heutigen Sportplatz, das nach wie vor existiert und das das zweitälteste Freibad von Essen ist. Fußball oder andere Rasensportarten wurden bei RuWa lange nicht gespielt, weshalb es ja eigentlich gar kein Sinn macht, dass das R ursprünglich für Rasensport gestanden haben soll. Ich vermute, dass es stattdessen für Rudern gestanden haben könnte, was durch die Nähe zum Rhein-Herne-Kanal ebenfalls Sinn macht. Das ist aber nur eine Vermutung. Neben Schwimmen, Kanu und Wasserball werden bei RuWa zwei weitere, trockene Sportart betrieben: Tischtennis und Turnen. Im Tischtennis war man sogar 1981 Gründungsmitglied der 2.Bundesliga. Erfolgreich war auch die Basketball-Mannschaft von RuWa, die 1974 in die Bundesliga aufstieg, kurz darauf aber aufgelöst wurde. Fußball wird dagegen erst seit dem 21. Jahrhundert gespielt – durch den Beitritt des DSC Dellwig und seiner Fußball-Abteilung im Jahr 2001. Erst 2018 zogen die DSC- bzw. nun RuWa-Fußballer auf den modernisierten Sportplatz neben dem RuWa-Freibad, auf dem zuvor die DJK Dellwig gespielt hat und das auch weiterhin macht. Spektakulär ist die Anlage nicht, einen Ausbau gibt es nicht, aber dieser maritime Charakter des Vereins in Verbindung mit der Nähe zu diesem alten Freibad und dem Rhein-Herne-Kanal macht die Sache schon besonders. Und um in Bild zu bleiben: Die B-Junioren von RuWa gehen heute ganz schön baden, denn sie kassieren eine 0:13-Niederlage.