Sonntag, 13. Oktober 2019, 16 Uhr
Wien, Sportplatz Simmering – Platz 2
Am 9. Oktober begann die türkische Militäroffensive in Nordsyrien mit Angriffen auf Stellungen der kurdischen YPG. In Deutschland solidarisieren sich daher an diesem Wochenende mehrere türkische Fußballvereine mit dem türkischen Militär und salutieren vor dem Anpfiff. In Wien hält der Spielplan vier Tage nach Beginn der Militäroffensive hingegen ein richtig prekäres Spiel bereit: Der kurdische FC Kurd empfängt den türkischen Verein 1453 Fetih/Tarhana (der Vereinsname erinnert an das Jahr 1453, als die Osmanen Konstantinopel eroberten und in Istanbul umbenannten). Dass auf dem Weg zum Sportgelände des 1. Simmeringer SC, auf dessen Nebenplatz der FC Kurd seine Heimspiele austrägt, auf den Bildschirmen in der Straßenbahn die aktuelle Entwicklung in Nordsyrien rauf- und runterläuft, sorgt für die passende Einstimmung. Schon bei der Ankunft am Nebenplatz merkt man, dass etwas in der Luft liegt: Überraschend viele Ordner für 8. Liga, der Wiener Fußballverband hat einen Beobachter entsendet, der Schiedsrichter nimmt die Spieler noch ein mal eindringlich ins Gebet. Alle Beteiligten wissen, dass hier wirklich nichts passieren darf, weil der Verband sonst mit aller Schärfe durchgreift. Trotzdem ist das Spiel von Anfang an ruppig und ab Mitte der zweiten Halbzeit kommt es mehrfach zu Rudelbildungen mit Handgreiflichkeiten. Das Spiel kann aber ordnungsgemäß zu Ende gebracht werden.
Hauptplatz: