Deutschland, Kreispokal Karlsruhe (1. Runde)
Sonntag, 25. Juli 2021, 15.30 Uhr
Karlsruhe, Sparda-Sportpark
Auch der Sportclub der Karlsruher Universität – das KIT – befindet sich im Wildpark. Wäre aber auch komisch, wenn nicht, denn der Campus grenzt unmittelbar an den Wildpark. Das leider mit einem Sponsorennamen versehene Sportgelände des KIT befindet sich sogar noch auf dem Campus, der bis in den Wildpark hineinreicht und genau am Wildparkstadion endet. 200 Meter weiter vom KIT-Sportpark steht dann schon der Gästeblock des Wildparkstadions. Geboten wird auf dem Gelände längst nicht nur Fußball, sondern von Leichtathletik über Beachvolleyball und Tennis bis hin zu American Football alles, was die Uni so sportlich im Angebot hat. Und als wäre es ein stinknormaler Hörsaal, steht auch vor dem KIT-Sportgelände ein (überdimensionales) Türschild mit der Raumbezeichnung 40.43 und einer Liste der vorhandenen Sportstätten. Klingt wie ein netter Gag, aber ich glaube, dass die das sogar richtig ernst meinen. Richtig studentisch geht es dann auch am Spielfeldrand zu. Bildungsbürger-Alarm! Man sitzt im Schneidersitz zusammen, redet übers Lernen und seine Kommilitonen. Der traurige Höhepunkt: Drei Leute teilen sich einen Viererpack Radler – weil es sonst zu viel ist. Den Eintritt und die Kontaktdaten sammelt ein Student ein, der einen Jutebeutel über die Schulter trägt. Aufschrift: „Willst Du mit mir lesen? Ja, nein, vielleicht.“ Nicht meine Welt. Dennoch beeindruckend, dass das Karlsruher Institut für Technologie seine Fußballmannschaft im regulären Spielbetrieb antreten lässt. Zumindest in den alten Bundesländern sind solche Uni-Teams ja recht selten. Noch dazu spielt der KIT SC mit Kreisliga (8. Liga) nicht mal ganz unten – obwohl man mit den ganzen Studenten bestimmt eine ganz andere Fluktuation im Kader haben wird als der klassische Dorfverein, bei dem ein Spieler 10 bis 15 Jahre lang bleibt. Heute sieht das allerdings nicht ganz so gut aus, was die KIT-Kicker da fabrizieren, denn gegen die drei Ligen tiefer spielenden Germanen wird es erst in der Schlussphase eine klare Sache. So gar nicht studentisch ist hingegen das Stadion mit seiner blauen Laufbahn, das in einem ähnlich gammeligen Zustand ist wie die anderen Plätze im Wildpark. Auf die Stufen auf der einen Geraden kann man sich hinsetzen, die auf der anderen aber sind sie völlig überwuchert und lassen sich erst beim genaueren Hinsehen überhaupt als solche identifizieren. Macht‘s aber natürlich sympathisch.