Deutschland, Testspiel
Sonntag, 9. August 2020, 17.30 Uhr
Dortmund, Lortzingplatz
Genau wie am vergangenen Wochenende werden wir bei der Suche nach einem Sonntag-Spätspiel in der Dortmunder Nordstadt fündig. Nur 200 Meter Luftlinie vom Roj-Stadion entfernt, wo wir vor sieben Tagen waren, steht der Lortzingplatz des FC Merkur Dortmund. Heimisch geworden ist auf ihm ebenso der albanische Verein KF Sharri, der in der Kreisliga A spielt; Merkur nur in der Kreisliga B. Auch hier also das Phänomen, dass der Migrantenverein den angestammten Verein sportlich hinter sich gelassen hat. Etwas speziell ist die Gegend rund um den Lortzingplatz: Spielhallen, abgeranzte Wohnhäuser aus der Gründerzeit, überall Gerümpel in den Hauseingängen. Direkt gegenüber vom Eingang des Sportplatzes befindet sich eine Begegnungsstätte der AWO, vor der wenig einladende Typen herumlungern und einen auffälligen Blick in unser dort geparktes Auto werfen. Tja, die Dortmunder Nordstadt... Auffallend jung ist auch das Publikum beim heutigen Testspiel gegen den TuS Hannibal, der ebenfalls aus der Dortmunder Nordstadt kommt. Kaum ein Zuschauer, der älter als 30 Jahre ist. Von den Vereinsverantwortlichen lässt sich derweil keiner davon stören, dass niemand die Bewässerungsanlage ausschaltet und sie während der 90 Minuten munter weiterläuft. Den Wasserverbrauch zahlt ja die Stadt. Neben der Dauerfontaine gibt es auf dem Lortzingplatz auch zwei kleine, nebeneinanderstehende Stehtribünen mit Überdachung zu sehen. Für Ruhrpott-Verhältnisse nichts Besonderes, für uns aber durchaus ansprechend. Leider gibt es auch hier keine Verpflegung, alkoholische Getränke sind ebenfalls Mangelware, aber glücklicherweise wissen wir aus der Vorwoche ja schon, wo man sich in der Nordstadt eindecken kann.