Donnerstag, 25. Mai 2017, 16 Uhr
Riederich, Alfred-Barner-Stadion
19 der 21 deutschen
Landespokalendspiele werden heute am sogenannten Finaltag der
Amateure ausgetragen. Doch nicht nur auf Landes-, sondern auch auf
Bezirksebene wird der Christi-Himmelfahrt-Feiertag für die
Austragung des ein oder anderen Endspiels genutzt. Nachdem am frühen
Nachmittag dem württembergischen Finale beigewohnt wurde, geht der
Zuschlag für den späten Nachmittag an das Finale des Bezirks Alb,
der grob die Landkreise Tübingen und Reutlingen umfasst. Der
einfache Grund: Kein anderer Bezirkspokal-Endspiel-Ort liegt näher
an Stuttgart. Allerdings ist auch abgesehen davon das
Alfred-Barner-Stadion in Riederich recht sehenswert und obendrauf
einer der Endspielteilnehmer ein Migrantenverein, was für etwas
bunte Stimmung auf den Rängen sorgen könnte. Und in der Tat: Gut
ein Drittel der offiziell 950 Zuschauer ist kroatisch oder
kroatisch-stämmig. Das rot-weiße Karo-Muster Kroatiens ist überall
zu sehen, es kommt Länderspiel-Atmosphäre auf. Fans des meist nur
TB K'furt genannten Gegners stechen hingegen kaum heraus. Auch auf
dem Platz gibt Croatia Reutlingen den Ton an. Man merkt, dass hinter
dem bereits 1974 gegründeten Verein eine erfolgreiche Saison liegt,
die noch mit dem Aufstieg in die Landesliga enden könnte – sofern
man sich in den Playoffs durchsetzt. Heute ist es aber erst einmal
der völlig ungefährdete Pokalsieg, der zu typisch kroatischen
Feierlichkeiten führt. Schon als kurz nach dem Abpfiff die erste
bengalische Fackel angezündet wird, dreht der
Bezirksvorsitzende, der gerade anfangen will, die Pokalübergabe zu
moderieren, völlig am Rad und fordert die Croatia-Fans auf,
„friedlich“ zu bleiben. Als es kurz darauf in anderen Ecken des Stadions mit
Rauchtöpfen und weiteren Fackeln weitergeht und auch
mehrere Croatia-Spieler Fackeln in der Hand halten, wird das Mikro
glücklicherweise einfach zur Seite gelegt und den Kroaten das Feld
überlassen.