Türkischer SV Herrenberg – TV Nebringen 5:2

Deutschland, Kreisliga A Böblingen/Calw – Staffel 2 (9. Liga)
Sonntag, 2. April 2017, 15 Uhr
Herrenberg, Stadion an der Schießmauer (Kunstrasenplatz)

Im Gegensatz zu den anderen größeren Städten im Fußballbezirk Böblingen/Calw ist Herrenberg nicht gerade reich an Vereinen. Gibt es in Böblingen, Sindelfingen, Calw und Nagold mehrere türkische, kroatische, albanische, serbische, italienische, griechische und russische Migrantenvereine, ist es in Herrenberg nur der Türkische SV. Obwohl sich die Platzhirsche vom VfL Herrenberg somit nur mit ihm das Stadion an der Schießmauer teilen müssen, wurde vor einigen Jahren dennoch ein neuer Kunstrasenplatz angelegt, der seither dem Türkischen SV als Heimat dient. Zwar sieht das auf den ersten Blick nicht so aus, als herrsche Platzmangel in Herrenberg, allerdings verfügt der VfL über einen recht üppigen Nachwuchs- und Frauen-Bereich, was der Hauptgrund für den neuen Kunstrasenplatz gewesen sein dürfte. Schade ist, dass seither der eigentliche (Rasen-) Nebenplatz ausgedient hat, der über mehrere Stehstufen auf zwei Seiten des Platzes verfügt. Er wird nur noch für das Training genutzt. Nostalgie kommt aber auch auf dem Kunstrasen auf, denn im Gegensatz zum Hauptfeld betritt man ihn noch durch die alte Kassenanlage des Stadions, die inzwischen etwas verloren und komplett vollgesprüht in der Gegend herumsteht. Passenderweise entsteht neben dem Stadiongelände gerade die neue Herrenberger Moschee, so dass bei Heimspielen des Türkischen Sportvereins nicht nur die schon aus vielen Kilometer Entfernung sichtbare, allgegenwärtige Stiftskirche (Wahrzeichen von Herrenberg, das sich auch im Vereinswappen des VfL wiederfindet) ins Auge sticht, sondern nun auch die zwei Minarette der neuen Moschee. Sportlich steht das Spiel unter schwer einzuschätzenden Vorzeichen: Der Türkische SV Herrenberg ist Tabellenzweiter und damit Aufstiegsaspirant, der TV Nebringen Schlusslicht. Allerdings erleben die Gäste derzeit eine wundersame Wandlung, denn in der Vorwoche feierten sie einen 8:1-Kantersieg. Da wundert es irgendwie nicht, dass sie auch auf dem Herrenberger Kunstrasenplatz nach 20 Minuten mit 2:0 in Führung liegen. Am Ende sorgen die Gastgeber dann aber doch für klare Verhältnisse und gehen mit einem 5:2 als klarer Sieger vom Feld. Höchstnoten gibt es übrigens für den provisorischen Verpflegungsstand des Türkischen Sportvereins: erstklassige Sucuk und ein ebenso leckeres Dessert-Angebot! Nach dem Spiel wird der Rest des sonnigen Nachmittags für einen Rundgang durch die am Hang unterhalb der Stiftskirche gelegene Herrenberger Altstadt genutzt, die als eine der schönsten Fachwerk-Altstädte Württembergs gilt.
 




















Hauptfeld:

Alter Nebenplatz: