Deutschland, Bezirksliga Westfalen – Staffel 2 (8.Liga)
Sonntag, 24. April 2022, 15 Uhr
Schloß Holte-Stukenbrock, Sportzentrum Oerlinghauser Straße
Wieder einmal bleibt leider nur sehr wenig Zeit für Fußball am Sonntag, womit maximal ein Spiel mit kurzer Anfahrt drin ist. Somit geht es erneut zum VfB Schloß Holte, der allerdings nicht wie im Kreispokal auf dem (durchaus akzeptablen) Nebenplatz spielt, sondern auf dem Hauptplatz. Eigentlich läuft das Spielchen hier so, dass die zweite Mannschaft um 13 Uhr auf dem Nebenplatz spielt und danach die erste auf dem Hauptplatz, weshalb ich eigentlich mal einen ganzen Nachmittag hier verbringen wollte, aber beide Plätze mit der ersten zu machen ist ja noch besser. Eigentlich liegt die Anlage ziemlich verkehrsgünstig, nämlich gleich an der Autobahnausfahrt, allerdings ist der Parkplatz viel zu klein und an der Hauptstraße kann man fast nicht parken. Das fiel mir schon im Kreispokal auf, als ich ins benachbarte Wohngebiet ausweichen musste. Und das Parken wird auch heute wieder zu einem kleinen Problem. Die Zuschauerzahl beim VfB ist immer recht hoch, gerade jetzt, da man Tabellenführer und auf dem besten Weg in die Landesliga ist. Es tragen doch einige Zuschauer Schals vom Verein und die illustren Herren, die auf der Tribüne unter einem "Meckerecke"-Schild stehen, stimmen sogar ab und zu mal ein Lied an – begünstigt durch das Dach in einer echt guten Lautstärke. Zu Gast ist heute mit dem schon 1976 gegründeten FC Türk Sport das Flaggschiff der Bielefelder Migrantenvereine, der in erster Linie für seinen kuriosen Glatzenplatz am Kupferhammer bekannt ist. Sportlich halten die Gäste gut dagegen und es sieht lange danach aus, als können sie einen oder sogar drei Punkte holen. In der 82. Minute schießt der VfB Schloß Holte allerdings etwas überraschend das 2:1 – und dann wird es kurios: Kurz darauf bricht der Schiedsrichter zusammen und bleibt auf dem Platz liegen. Das Heimpublikum wird sichtlich nervös und sieht die drei Punkte in Gefahr. Es droht schließlich eine Neuansetzung. Es gelingt, den Schiedsrichter etwas aufzupäppeln und man setzt ihn auf einen eilig herbeigebrachten Gartenstuhl, der in den Mittelkreis gestellt wird. Was für ein Bild! Nach ein paar Minuten der Ruhe geht es weiter, doch plötzlich herrscht verkehrte Welt. Denn während die Hausherren trotz Führung jede Aktion so schnell wie möglich ausführen, um das Spiel so schnell wie möglich zu Ende zu bringen, damit der immer noch etwas labil wirkende Schiedsrichter bis zum Abpfiff nicht wieder umkippt, scheinen die Gäste trotz Rückstand auf Zeit zu spielen und damit auf einen Spielabbruch zu spekulieren. Der Schiedsrichter bleibt aber auf den Beinen und des damit beim 2:1. Und da der Unparteiische nach einer durchaus fragwürdigen Aktion nicht auf Elfmeter für den FC Türk Sport entscheidet, sondern das Spiel stattdessen einfach abpfeift, ist die Empörung bei den Gästen so groß, dass es dem Schiedsrichter fast noch an den Kragen geht. Wenn ich das richtig gesehen habe, bleibt es aber bei einem Schubser.