VfL Ummeln – Spvgg Versmold 4:2

Deutschland, Kreispokal Bielefeld (2. Runde)
Dienstag, 22. September 2020, 19.30 Uhr
Bielefeld, Sportgelände am Trüggelbach – B-Platz 

Mit dem Sportplatz am Kupferhammer besitzt Bielefeld den kuriosesten Sportplatz Deutschlands. So sieht es zumindest das Satire-Magazin Extra 3. Der Grund: Er ist ein sogenannter Glatzenplatz, der zu je einem Drittel aus Rasen, Asche und dann wieder Rasen besteht. Allerdings: Der Sportplatz am Kupferhammer ist nicht der einzige Glatzenplatz Deutschlands – und auch nicht der einzige in Bielefeld. Eigentlich logisch, dass es mehrere Plätze davon gibt, wenn es sogar einen eigenen Namen für diese Sorte von Sportplatz gibt. Und ebenso ist es logisch, dass man mehrere davon baut, wenn man sie doch für ach so fortschrittlich hält. Dieser Überzeugung war man tatsächlich eine Zeit lang in einigen Städten, darunter auch in Bielefeld. Der Gedanke hinter diesem eigenwilligen Belag: Ein Fußballspiel findet maßgeblich in der Mitte des Spielfelds statt, wo es demnach viele Zweikämpfe gibt, für die man einen robusten Aschebelag benötigt. Über die Flügel hingegen wird temporeich gespielt und viel geflankt, weshalb dort Naturrasen mehr Sinn mache. Diese Logik hat sich natürlich nicht durchgesetzt, zumal an den Übergängen Rasen zu Asche ein erhöhtes Verletzungsrisiko herrscht. Drei Glatzenplätze wurden in Bielefeld dennoch gebaut: Der angesprochene Sportplatz am Kupferhammer, auf dem der FC Türk Sport spielt (und das wohlgemerkt in der Bezirksliga), der Sportplatz Königsbrügge, der vor einigen Jahren aber zu einem reinen Kunstrasenplatz umgebaut wurde, und der B-Platz im Stadtteil Ummeln. Letzterer ist deshalb nicht so berühmt, weil auf ihm kein regulärer Spielbetrieb stattfindet. Im Gegensatz zum Hauptplatz des dortigen Sportgeländes am Trüggelbach verfügt er aber über Flutlicht, weshalb der VfL Ummeln notgedrungen seine Abendspiele auf dem ungeliebten Glatzenplatz austragen muss. Oft kommt das in der Kreisliga A nicht vor, aber in dieser Saison zieht er im Bielefelder Kreispokal wieder ein Heimspiel. Große Jubelstürme bei mir – diese seltene Gelegenheit muss genutzt werden, auch wenn es der VfL Ummeln wohl genau umgekehrt sieht und gerne darauf verzichten würde. Seine Zuschauer scheinen es ähnlich zu sehen, denn obwohl mit der Spvgg Versmold ein Bezirksligist kommt, kommen kaum Zuschauer. Überraschenderweise sind auch sonst keine Hopper da, aber wahrscheinlich ist dieser (sogar mit einem kleinen Holzunterstand ausgestattete) Glatzenplatz nicht bekannt genug und es hat ihn kaum jemand auf dem Schirm. Interessant ist, wie sehr der VfL Ummeln diesen ganz besonderen Heimvorteil ausspielen kann. Offenkundig wird, dass man sich in den vergangenen Wochen nicht großartig um den Platz gekümmert hat und wohl auch nicht viel auf ihm trainiert hat, was auch an der Corona-Pause liegen könnte. Der Asche-Teil ist jedenfalls derart trocken, dass sich schon beim Aufwärmen vor dem Spiel ein Nebel aus Staub über das Spielfeld legt, der sich bis zum Spielende nicht lichten wird. Nicht nur mit dem haben die höherklassigen Gäste ein Problem, sondern ganz eindeutig auch mit dem Belag an sich, weshalb der VfL Ummeln relativ lässig ins Achtelfinale des Kreispokals einzieht. Zu einem erneuten Spiel auf dem Glatzenplatz wird es ddort aber nicht kommen: Der VfL Ummeln muss auswärts bei Beli Orlovi Srbija Bielefeld antreten.
















Hauptplatz: