Samstag, 29. Februar, 18.30 Uhr
Niederanven, Stade Jos Becker
Nach dem Abpfiff in Strassen geht einmal vom westlichen Rand von Luxemburg-Stadt an den östlichen. 15 Kilometer, für die wir entspannte 30 Minuten Zeit haben. In Niederanven befindet sich nicht nur der Luxemburger Flughafen, sondern das Städtchen ist mit seinen Teilort Hostert (Letzeburgisch: Hueschtert) seit 2006 im Fußball in der 1.Liga vertreten. Beeindruckend, denn Hostert hat nur 470 Einwohner. Der größte Erfolg gelang 2018 mit dem Einzug ins luxemburgische Pokalfinale, womit die US Hostert nur noch einen Sieg vom Europapokal entfernt war, jedoch verlor man das Finale ganz knapp im Elfmeterschießen gegen den Hauptstadt-Club Racing Union Luxembourg. In der Division d'honneur trifft die Sportunion heute auf den 19-fachen Pokalsieger FC Differdange (zweitbester Wert in Luxemburg), was immerhin 103 Zuschauer sehen wollen. Deutlich weniger Zuschauer als zuvor in Strassen, mit Blick auf die nur 470 Einwohner aber doch keine schlechte Zahl. Das mitten im Wald gelegene Stade Jos Becker versprüht dagegen deutlich mehr Charme als die Bude in Strassen. Die Tribüne mit Holzdach ist ein echtes Brett, fast noch spannender ist aber der Bereich rund um die gegenüberliegende Eckfahne. Da die Anlage in einen Hang gebaut wurde, geht es dort derart eng zu, dass kurz hinter der Eckfahne schon der Abgrund beginnt. Eine kleine Brückenkonstruktion begradigt das Terrain an dieser Stelle, so dass sich auch dort Zuschauer aufhalten können – was bei nur 103 Zuschauern aber nicht notwendig ist. Bei dem strömenden Regen versammelt sich die gesamte Meute ohnehin unter dem Dach, während der Rasen auch hier wieder in einem äußerst bedenklichen Zustand ist. In Deutschland würde man da nicht mal Kreisliga-Spiele anpfeifen, in Luxemburg dagegen einen Wettbewerb, mit dem man sich für den Europapokal qualifizieren kann.