Samstag, 15. Juli 2017, 14 Uhr
Nürnberg, Max-Morlock-Platz
Zehn Tage liegt der letzte Ausflug nach Bayern zurück. Da wird’s also wieder höchste Eisenbahn, zumal an diesem Wochenende auch endlich die Regionalliga startet. Und das mit einer kleinen Überraschung, denn das Schweinfurter Gastspiel in Nürnberg wird trotz Einstufung als Risikospiel nicht ins große Stadion verlegt, sondern findet auf dem Max-Morlock-Platz im Sportpark Valznerweiher statt. Selbiger ist nur einen Steinwurf vom Stadion entfernt und dient den Club-Fußballern als Trainingsgelände, aber auch andere Abteilungen des Vereins sind auf dem Areal ansässig. So befindet sich hier beispielsweise ein vereinseigenes, öffentlich zugängliches Schwimmbad („Clubbad“), in dem die Wasserball- und die Schwimm-Abteilung aktiv sind. Bekannt ist das ganze Areal allerdings vor allem durch seine Funktion im Dritten Reich, als die Nazis es zu ihrem Reichsparteitagsgelände machten. Viel hatten die Nazis in ihrem Größenwahn mit dem Gelände vor, fast nichts davon konnte realisiert werden, ein paar Dinge jedoch haben bis heute überlebt. Dazu gehört vor allem die Kongresshalle, die 70 Meter hoch werden sollte, „nur“ 39 Meter geschafft hat und in dem nun das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände untergebracht ist. Ein Blick hinein lohnt sich – erst recht, wenn man dann noch Fußball auf dem Gelände konsumieren möchte, denn das greift ineinander. 451 Zuschauer sind es schließlich auf dem nach der absoluten Vereinsikone Max Morlock benannten Sportplatz der zweiten Mannschaft, darunter etwa 40 Schweinfurter, die trotz des Auswärtssieges komplett unauffällig bleiben. Vier Zaunfahnen hängen, mehr passiert nicht. Deutlich mehr erwartet! Völlig daneben ist die Organisation der Gastgeber: Tickets muss man im Fanshop kaufen, vor dem sich lange Schlangen bilden, weil man mit dem Andrang überhaupt nicht zurecht kommt. Dazu steht den Zuschauern nur ein einziger Getränkestand zur Verfügung, an dem man Ewigkeiten anstehen muss. Die Schweinfurter haben keinen eigenen Getränkestand, so dass die Absperrung zum Gästeblock geöffnet bleibt und man die Gäste quer durch die Heimfans laufen lässt, weil sich der Getränkestand genau auf der anderen Seite der Tribüne befindet. Da darf sich niemand beschweren, wenn's hier scheppert, zumal auch ein paar grimmigere Nürnberger Gestalten anwesend sind. Bleibt aber ruhig.