Sonntag, 4. Juni 2017, 16 Uhr
Neu-Isenburg, Sportpark Neu-Isenburg
So langsam wird es richtig dünn, wenn
man in Deutschland noch Pflichtspiele sehen will. Sogar so dünn, dass
heute nach Hessen ausgewichen werden muss. Dort hat man sich für den
Aufstieg in die Hessenliga einen ganz besonderen Spaß einfallen
lassen, denn die Vizemeister der drei Verbandsligen spielen eine
Playoff-Runde im Gruppenmodus aus. Theoretisch kann man da sogar
aufsteigen, wenn man keines der beiden Spiele gewonnen hat. So ging
das erste Gruppenspiel zwischen der Spvgg Neu-Isenburg und dem SV
Zeilheim dann auch tatsächlich unentschieden aus. Für den
südhessischen Vertreter aus Neu-Isenburg bedeutet das an diesem
zweiten und für ihn letzten Spieltag, dass unbedingt ein Sieg her
muss, der dazu möglichst hoch ausfallen sollte – und das gelingt
auf beeindruckende Weise. Schade ist das für die vielen mitgereisten
Fans aus dem fast 200 Kilometer entfernten Sand (Vorort von Kassel),
die sich stellenweise recht kurios in Schale geworfen haben. Gut ist
das für die Hessenliga, denn der Neu-Isenburger Sportpark ist
eindeutig das beste Stadion der drei Playoff-Teilnehmer. Man merkt
hier übrigens ganz deutlich, am Stadtrand von Frankfurt zu sein.
Nicht nur an den Flugzeugen, die permanent über dem Stadion
einschweben, nicht nur an den Plattenbauten rund ums Stadion und
nicht nur an den T-Shirts von Frankfurter Sektionen ausländischer
Kurven, sondern vor allem an einer Szene in der Schlussphase des
Spiels, als zwei Typen ein „Krieg dem DFB“-Spruchband am Zaun
befestigen. Völlig übertriebene Konsequenz: ein am Rad drehender
Stadionsprecher („Hört auf mit diesem Hooligans-Scheiß“) und
Hausverbot für die beiden Herren.