SG Blaues Wunder Hannover U17 – OSV Hannover U17 3:1

Testspiel
Samstag, 26. Juni 2021, 11 Uhr
Hannover, Sportanlage Kleestraße

Drei Spiele habe ich in dieser Woche und damit seit dem Re-Start in Westfalen gesehen. Bei einem davon herrschte offiziell ein Zuschauerverbot, bei einem anderen wurde eine Sitzpflicht durchgesetzt, worunter das Ground-Erlebnis dann doch sehr litt. Damit ist klar: Schnauze voll, heute soll es auf jeden Fall nach Niedersachsen gehen. Hä, ausgerechnet Niedersachsen? Das ist schon etwas seltsam, denn im vergangenen Sommer war das das wohl strengste Bundesland – mit Sitzpflicht, einer Zuschauerbegrenzung von teilweise 50 und ein zur Diskussion stehendes Alkoholverbot. In NRW dagegen ging es im vergangenen Sommer weitgehend normal zu. Jetzt aber ist alles auf den Kopf gestellt: NRW dreht am Rad, Niedersachsen bleibt entspannt. Damit muss nur noch die Entscheidung getroffen werden: Wohin an diesem Samstag in Niedersachsen? Ins Auge gefasst wird zunächst das Testspiel des VfL Osnabrück beim TuS Bersenbrück, angesichts des Eintrittspreises (15 Euro) und der Auflagen (maximal 500 Zuschauer und plötzlich doch ne Sitzpflicht) aber schnell wieder verworfen. Dann also in die Region Hannover, wo der Tag um 10.30 Uhr bei der U19 des FC Burgwedel beginnen soll. In Niedersachsens Promidorf (Wohnort unter anderem von Ex-Bundespräsident Christian Wulff, Hannover-96-Präsident Martin Kind, dem Rossmann-Chef und nicht zu vergessen der früheren „Bim Bam Bino“-Moderatorin Gundis Zambo) wird beim Betreten der Sportanlage jedoch umgehend kehrt gemacht, denn entgegen der Ankündigung wird nicht auf dem – wie es in Niedersachen immer so schön heißt – A-Platz, sondern nur auf dem C-Platz gespielt. Den braucht kein Mensch, also weiter mit Plan B und ab in den Hannoveraner Stadtteil Kleefeld. An der dortigen Kleestraße spielt zwischen Schrebergärten und der medizinischen Hochschule nicht nur der angestammte TuS Kleefeld, sondern auch die erst 1990 gegründete SG Blaues Wunder Hannover – was für ein Vereinsname! Die Sportgelände wirkt auf den ersten Blick etwas fade, beim genaueren Hinsehen entdecken wir aber, dass eine der beiden Geraden zumindest ein bisschen etwas kann: Unter viel Gestrüpp verbirgt sich so etwas wie ein kleiner Ausbau. Was genau das ist oder mal war, lässt sich nicht genau ergründen. Sowieso braucht man eigentlich eine Machete, um hier voranzukommen. Mittig steht auf der Geraden dann auch noch ein altes Sprecherhäuschen aus Holz mit digitaler Temperaturanzeige auf dem Dach und daneben eine schnuckelige Anzeigentafel. Ich weiß zwar nicht, welch essentiellen Wert eine  digitale Temperaturanzeige im Amateurfußball hat, aber sie zeigt zu dieser frühen Stunde immerhin schon 25 Grad an. Wenn man das so klar vor Augen geführt bekommt, ist einem gleich noch heißer als ohnehin schon. Ansonsten geht es hier – gerade im Vergleich zu den vergangenen Tagen in Westfalen – sehr entspannt zu. Ein Betreuer vom Blauen Wunder läuft mit einem Zettel um den Platz, auf dem jeder seine persönlichen Daten hinterlassen muss, oder man registriert sich einfach via Luca-App. Kein weiterer Firlefanz, sehr angenehm.