PSV Eindhoven – FC Utrecht 3:0

Niederlande, Eredivisie (1. Liga)
Samstag, 3. März 2018, 18.30 Uhr

Eindhoven, Philips Stadion

Nennen wir das Kind beim Namen: Der PSV Eindhoven ist ein Drecksverein. Wie so oft in der Eredivisie muss man auch für dieses Spiel eine Club-Card besitzen, um Karten bestellen zu können. Wenn man Ausländer ist, wird man von dieser Regelung, die ein (fragwürdiges) Instrument zur Verbesserung der Sicherheit in den Stadien sein soll, meist ausgenommen. Man schreibt also eine E-Mail an den Verein und sagt, dass man aus Deutschland kommt, gerne das Spiel sehen würde, aber keine Club-Card besitzt. In der Regel wird einem dann ein Ticket hinterlegt, das man am Spieltag abholen kann. Funktioniert fast überall – außer halt beim PSV Eindhoven. Der behauptet in diesem Fall (wie so oft bei E-Mails aus Deutschland), das Stadion wäre ausverkauft. Ist natürlich nicht der Fall. Also muss auf ein dubioses Ticketportal zurückgegriffen werden und für diesen Kick ernsthaft 90 Euro hingelegt werden. Noch mal zum auf der Zunge zergehen lassen: 90 Euro! Originalpreis: keine 30 Euro. Ich habe in meinem ganzen Leben nur ein einziges Mal mehr Geld für ein Ticket hingeblättert, das war dann allerdings kein so'n Scheißkick wie PSV Eindhoven gegen Utrecht. Andererseits passt der Hafer zeitlich gut ins Konzept und wird damit zähneknirschend mitgenommen. Die Laune ist also schon beim Betreten des unweit des Hauptbahnhof gelegenen Philips Stadion im Keller, rutscht dann aber noch tiefer, als ich meinen Platz sehe: Da Utrecht den Gästeblock nicht einmal ansatzweise vollbekommt, wird der dortige Sitzplatzbereich für Heimfans freigegeben – wo sich auch mein Hauptpreis-Platz befindet. Völlig beschissene Sicht, dazu muss zum Klo und zum Bierstand eine Weltreise angetreten werden. Überhaupt: Bezahlen nur mit Betaalkaart, Heizstrahler am Dach, Feuerwerk und Lichtshow beim Einlaufen der Mannschaften, ansonsten aber null Stimmung. Was für ein Scheißdreck. Die einzig coole Sache im Stadion des 23-fachen niederländischen Meisters und zweifachen Europapokalsiegers: Bei einem Tor wird Techno-Musik eingespielt (Überraschung!), zu deren Rhythmus das Flutlicht flackert. Kann all die anderen Minuspunkte aber auch nicht egalisieren.