FK Botev Plovdiv – FK Dunav Ruse 3:0

Bulgarien, A Grupa (1. Liga)
Samstag, 17. März 2018, 17.30 Uhr
Plovdiv, Sporten kompleks Botev 1912

Das volle Kontrastprogramm gibt es im Anschluss beim FK Botev Plovdiv, der seit 2013 im am Stadtrand gelegenen Stadtteil Komatevo spielt, wo ein modernes Trainingszentrum samt Hotel und eben einem kleinen Stadion entstanden ist. Alles wie geleckt, kein Fußball-Flair, wie ein anderer Planet. Stimmung ist beim zweimaligen bulgarischen Meister (1929, 1967) und amtierenden Pokalsieger nicht zu erwarten. Im verbarrikadierten Heimblock, der eher wie ein Gästeblock aussieht, stehen zwar etwa 70 Mann, die aber nur sporadisch supporten. Zaunfahnen hängen nicht, was nach Boykott riecht, ist es aber nicht, weil ja eben doch hin und wieder gesungen wird. Wirkt seltsam. Besser machen es die Jungs und Mädels aus der rumänisch-bulgarischen Grenzstadt Ruse, die – auch wenn man Bulgarien damit gar nicht so in Verbindung bringt – an der Donau liegt. Nach ihr ist auch der Verein benannt, denn Dunav ist das bulgarische Wort für die Donau. Rund 40 Leute haben die 300-Kilometer-Reise angetreten und machen wirklich von der 1. bis zur 90. Minuten Rambazamba. Ultras machen den kleinsten Teil des Ruse-Anhangs an, es ist eher ein Familienpublikum, weshalb auch nur absolute Standard-Gesänge zu hören, trotzdem ist das Engagement sehr beachtenswert. Bei Botev (benannt nach dem bulgarischen Nationaldichter und Revolutionär Christo Botev, der sich im 19. Jahrhundert am bewaffneten Kampf gegen das Osmanische Reich beteiligte) ist es hingegen die rappelvolle Haupttribüne, die sich ab und zu mit großer Lautstärke Gehör verschaffen kann. Zwar unkoordiniert, aber wenn gebrüllt wird, dann steigt fast jeder mit ein. Lust ist also verhanden. Viel mehr aber auch nicht.