MŠK Žilina - FK Železiarne Podbrezová 0:1

Slowakei, Super Liga (1.Liga)
Freitag, 2. September 2022, 16.30 Uhr
Žilina, Štadión Pod Dubňom

Von Varnsdorf ging es gestern nach Süden, heute von Linz straight nach Osten. Žilina (80.000 Einwohner) in der Slowakei ist das erste Etappenziel, ehe es am Abend weiter zum Nachtquartier in Kosice geht. Ich werde also wieder viel Zeit im Zug verbringen, in dem sowohl das Mittag- als auch das Abendessen auf mich warten. Und ich kann Euch sagen: Speisewagen in der Slowakei ist ein absolutes Gedicht! Qualitativ weit über der DB! Und das Preisniveau ist einfach nur angenehm: 1,90 Euro für ein Bier von der Bahnhofsbrauerei in Kosice, 9,90 Euro für Gulasch mit Knödeln. Mehr Zug fahren in der Slowakei! Gut meint es auch der Spielplan der slowakischen Super Liga mit mir, denn das Freitagsspiel in Žilina mit der Anstoßzeit 16.30 Uhr (trotz vorhandenem Flutlicht) könnte besser nicht liegen. Wenn es jetzt auch noch ein attraktiver Gegner wäre… Vor dem Spiel geht es noch ein bisschen durch die überraschend sehenswerte Innenstadt. Bislang hatte ich noch nie wirklich etwas von Žilina gehört, aber hier kann man wirklich gut einen Tag verbringen. Dazu ein ebenfalls starkes Preisniveau: Für ein großes Bier werden auf dem Hauptplatz nur 1,90 Euro fällig. Mein persönliches Highlight in Žilina ist aber der Bahnhof, den man so wie er ist eigentlich in ein Museum stellen müsste. Da fühlt man sich in die Tschechoslowakei zurückversetzt. Selbst drehbare Fahrpläne gibt es hier noch. Direkt hinter dem Bahnhof steht das moderne Stadion des MŠK Žilina, das man wegen der Gleise aber nur über einen Umweg erreicht. Seit der slowakischen Unabhängigkeit wurde der MŠK Žilina 7x Meister (zuletzt 2017), wodurch er zu den sportlichen Zugpferden des Landes gehört. 2008 gelang ihm als erster slowakischer Verein nach Siegen gegen Partizan Minsk, Slovan Liberec und Levski Sofia der Einzug in die Gruppenphase des UEFA-Cups, in der er unter anderem auf den Hamburger SV traf. Dass der MŠK Žilina dennoch eine ganz andere Hausnummer als Slovan Bratislava und Spartak Trnava ist, wird beim Blick auf die Ränge des Štadión Pod Dubňom schnell deutlich, denn es herrscht gähnende Leere. Zwei der vier Tribünen werden erst gar nicht geöffnet. Dass die ca. 20 Ultras viel zu spät kommen und dann eigentlich nur gelangweilt herumstehen, passt gut ins Bild. Zwei-, dreimal wird etwas gesungen, das war’s. Andererseits habe ich hier aber auch überhaupt nichts erwartet. Und da es ansonsten sehr entspannt zugeht und ganz normales Bier im Ausschank ist, passt das schon. Sogar mein Gepäck durfte ich anstandslos mit ins Stadion nehmen. Nach dem Spiel geht’s eilig zurück zum Bahnhof, um noch den Spätzug nach Kosice im Osten der Slowakei zu erwischen. Abendessen im Speisewagen – das Leben kann so schön sein!