Royal SC Habay - Royal Jeunesse Rochefortoise FC 3:5

Belgien, Division 3 – ACFF B (5. Liga) 
Samstag, 14. Dezember 2019, 20 Uhr 
Habay-la-Neuve, Stade Emile Mathieu 

Spät sind wir in den Tag gestartet, unser erstes Spiel wurde erst um 17 Uhr angepfiffen – aber im Dezember tanzen die Spielpläne nun mal nicht nach der Pfeife der Groundhopper. An einem Samstagabend hat man dafür auch im Dezember in Belgien eine reichhaltige Auswahl, da macht Luxemburg keine Ausnahme. Manch einer wird jetzt wahrscheinlich fragen: Seit wann gehört Luxemburg zu Belgien? Tatsächlich ist Luxemburg deutlich größer als jener Staat, der sich heute so nennt. Zu dem gehört nämlich nur der östliche Teil, während der westliche, sogar etwas größere Teil von Luxemburg belgisch ist. Der Grund dafür ist das Jahr 1830. Wie so oft steckt mal wieder Meister Napoleon hinter der ganzen Thematik, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Grenzen in Europa durcheinanderwirbelte, was Folgen hat bis in die Gegenwart hinein. Nach Napoleons Niederlage wurden die heutigen Benelux-Staaten zunächst 1815 zusammengefasst und bildeten die Vereinigten Niederlanden, in denen Luxemburg den Status einer Art Kolonie hatte. Als sich Belgien mit der Belgischen Revolution 1830 erfolgreich von den Niederlanden lösen konnten, bekamen beide Staaten ihr Stück vom Luxemburg-Kuchen: Der Westen kam zu Belgien, der Osten blieb niederländisch und wurde schließlich unabhängig. Ein bis heute sichtbares Relikt dieser Teilung ist, dass Ostluxemburg – also der heutige Staat Luxemburg – noch immer die gleiche Landesflagge wie die Niederlanden hat. Schöne Quizfrage für die nächste Gartenparty oder längere Autofahrt: Warum haben Luxemburg und die Niederlande die gleiche Flagge? So viel mal zur kleinen wallonischen Landeskunde, die Realität ist dagegen zumindest auf dem Sportplatz in Habay-la-Neuve nicht ganz so lebhaft. Der Platz an sich ist ziemlich unspektakulär, nur das Vereinsheim ist typisch belgisch-gemütlich und leicht versifft. Natürlich kann man auch hier wieder nur mit Jetons bezahlen. Auf der Heimseite haben sich zwar ein paar Kinder zusammengefunden, die den königlichen Sportclub Habay supporten und dabei sogar Pyrotechnik einsetzen, aber das ist selbstverständlich weit entfernt von irgendeiner Ernsthaftigkeit. Ansonsten drückt kaum jemand der Zuschauer dem Heimverein die Daumen, während Rochefort doch mit einigen Fans am Start ist. Beide Städte trennen immerhin fast eine Stunde Autofahrt.