Sonntag, 20. Mai 2018, 15 Uhr
Schifferstadt, Sportanlage Dudenhofener Straße
Pfinstsonntag herrscht bei den meisten
deutschen Fußballverbänden Sabbat, nur in Hamburg, Hessen und
Südwest rollt großflächig der Ball. Der wohl attraktivste Doppler
lässt sich dabei in Schifferstadt machen, da Phönix Schifferstadt über Pfingsten
ein Jugendturnier ausrichtet und sein Landesliga-Spiel somit auf den
späten Nachmittag verlegen, während Stadtrivale FSV wie gehabt um
15 Uhr spielt. Die Plätze beider Vereine liegen nur fünf Gehminuten
auseinander und werden praktisch nur durch eine Bahnlinie getrennt,
dazu befindet sich der Bahnhof Schifferstadt-Süd in unmittelbarer
Nähe, so dass es sich regelrecht aufzwängt, mal wieder gemütlich
per Zug auf die Reise zu gehen. Sparpreis und somit Zugbindung sei
Dank wird schon zwei Stunden vor Anpfiff im griechisch geführten
Vereinsheim des FSV Schifferstadt aufgeschlagen, das – im Gegensatz
zum gestrigen Versuch im Vereinsheim des SV Kehlen – voll
überzeugen kann. In Ordnung ist auch die Sportanlage des FSV, die
schon deutlich in die Jahre gekommen ist, gerade dadurch aber manch
einen sympathischen Hingucker parat hat – angefangen bei den
zugewachsenen Stehstufen bis hin zu vergilbten Werbebanden
vergangener Tage. Besondere Aufmerksamkeit ist in den Schlussminuten allerdings dem Geschehen auf dem Platz zu widmen, denn da beide Mannschaften mit dem Unentschieden gut leben können und außerdem gegen die unterirdische Schiedsrichter-Leistung protestiert wird, schiebt sich die Schifferstädter Abwehr minutenlang nur noch den Ball zu, ohne dass die Wormser angreifen. Die letzten zwei Minuten bleibt der Ball dann sogar bei einem Schifferstädter Abwehrspieler liegen und alle 22 Akteure wie angewurzelt stehen. Nur der Schiedsrichter beharrt auf eine überlange Nachspielzeit und beobachtet den Quatsch mit ernstem Gesichtsausdruck, während sich alle Zuschauer totlachen.