Samstag, 9. September 2017, 17.30 Uhr
Dachau, Jahnstadion
Nur gut 20 Kilometer trennen Garching
und Dachau, fast zwei Stunden haben wir dafür Zeit. Es ist also noch
genug Zeit vorhanden, um in der eher kühl wirkenden Dachauer
Innenstadt ein bayrisches Wirtshaus aufzusuchen und einen
zünftigen Schweinebraten einzuwerfen. Anschließend geht es zum
Jahnstadion, dem schlechteren der beiden Dachauer Stadien. Das
bessere gehört dem Stadtrivalen ASV Dachau, der spielt aktuell aber
eine Etage tiefer in der Landesliga. Obwohl der TSV Dachau damit der
höchstklassigste Verein der Stadt ist, geht es auch hier – genau
wie in Markt Schwaben – eher beschaulich zu. Die Zuschauerzahl ist
nicht einmal dreistellig. Ein Glück für die Gastgeber, dass der
Hopper-Auflauf vergleichsweise hoch ist, sonst wäre noch weniger
los. Mit dabei sind nicht nur Gleichgesinnte, die zuvor in Garching
waren, sondern auch ein paar Auer, die direkt vom Auswärtsspiel in
Ingolstadt kommen – unschwer zu erkennen an den violetten
Fischerhüten, die noch immer auf dem Kopf sitzen. Der Ausbau des
Jahnstadions ist in Ordnung, mit einer eher mickrig geratenen
Sitztribüne und zwei unüberdachten Sitzbank-Reihen auf der
Gegenseite für Bayernliga-Verhältnisse aber auch nicht gerade
pompös. Etwas befremdlich wirkt der unscheinbare Gedenkstein, auf dem geschrieben steht: „Zum ehrenden Gedenken
unserer Gefallenen des Zweiten Weltkrieges“. Ob man in einer Stadt
wie Dachau, in deren Konzentrationslager mehr als 40.000 Menschen
ermordet wurden, in diesem Zusammenhang unbedingt das Wort „ehrenden“
verwenden muss, ist wirklich diskussionswürdig.