MKS Orzeł Trzcińsko-Zdrój – CRS Barlinek 1:5

Polen, Klasa okręgowa zachodniopomorska – grupa II (6. Liga)
Sonntag, 30. Mai 2021, 14 Uhr
Trzcińsko-Zdrój, Stadion Miejski im. Ryszarda Wierzbińskiego

Nur 30 Kilometer von Schwedt/Oder entfernt liegt das kleine Zungenbrecher-Städtchen Trzcińsko-Zdrój (dt.: Bad Schönfließ) mit seinen gut 2.000 Einwohnern, in dem überraschend noch einige historische Bausubstanz vorhanden ist. Dazu gehören unter anderem Reste der Stadtmauer, ein altes Stadttor und ein hübsch restaurierter Marktplatz. Ein Stück des alten Bad Schönfließ kann man auch im städtischen Stadion entdecken, denn hinter der Tribüne befinden sich noch Reste des Vorgängerstadions aus deutscher Zeit. Alles längst überwachsen, aber eine gewisse Vorstellung vom alten Stadion vermitteln die Relikte dann doch noch. An ihre Stelle ist nun eine recht funktionale Tribüne mit Schalensitzen getreten, auf der auch die kleine Fanszene von Orzeł Trzcińsko-Zdrój mit ihren rund 15 Leuten und einer Zaunfahne Platz nimmt. Platz nehmen im wahrsten Sinne des Wortes, denn supportet wird größtenteils im Sitzen. Mit viel Eifer ist der Orzeł-Anhang also nicht bei der Sache. Nicht weiter schlimm, denn polnische Fankultur ist wie erwähnt ja ohnehin nicht so unsere Sache. Umso mehr dafür das Stadion, in dem der Rost schon weit fortgeschritten ist. Catering ist auch hier nicht vorhanden, aber da wir nach Abpfiff noch gut eine Stunde Zeit haben, bis wir im zwölf Kilometer entfernten Chojna sein müssen, suchen wir uns am Marktplatz ein schönes Restaurant. Auch dort erleben wir wieder ein echtes Stück des katholischen Polen, denn ist Kommunionssonntag und überall wird im Akkord gefeiert. Ein Glück, dass wir überhaupt noch einen Tisch bekommen. Neben dem katholischen Prunk sorgt bei uns aber auch die Tatsache für viel Staunen, dass in dem Restaurant ein Maskenverbot herrscht. Maskenverbot! Gut, eine Maske hat an diesem Wochenende in Polen sowieso nie jemand von uns getragen, aber ein Verbot ist krass. Schon irre, wie andere Länder mit der Pandemie umgehen. Oder vielleicht muss man auch sagen: Schon irre, wie Deutschland mit der Pandemie umgeht.