SV Weser Leteln III – TuS Lahde/Quetzen III 0:4

Deutschland, Kreisliga C Minden – Staffel 3 (11. Liga)
Sonntag, 20. September 2020, 10 Uhr
Minden, Teichstadion 

Das Weserstadion in Minden steht schon lange auf meiner Wunschliste. Heute ist es endlich soweit – schön eingebettet in einen Vierer im Norden von Ostwestfalen. Vor dem Weserstadion geht es aber erst einmal zum SV Weser Leteln. Der Vereinsname verrät schon, dass der Mindener Stadtteil an der Weser liegt. Und nicht nur das, er liegt sogar am wohl bedeutendsten Bauwerk der Weser, dem Wasserstraßenkreuz. Mit ihm wird seit 1915 der Mittellandkanal mit einer Brücke über die Weser geführt. Sieht schon ziemlich irre aus, wie da quasi ein Fluss über einen anderen Fluss geleitet wird. Zusammen mit dem Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist es das einzige Bauwerk dieser Art in Deutschland. Genutzt werden das Mindener Wasserstraßenkreuz und die schnurgerade Uferpromenade des Mittellandkanals heute auch gerne für die Naherholung, eine Radtour oder – wie in unserem Fall – einen kleinen Spaziergang. In fußläufiger Entfernung zum Wasserstraßenkreuz befindet sich ebenso der Ground des SV Weser Leteln. Benannt ist auch er nach einem Gewässer, allerdings nicht nach dem Wasserstraßenkreuz oder der Weser, sondern nach dem Teich, der sich hinter ihm befindet. Groß ist der Teich nicht, und sehen kann man ihn vom Ground aus auch nicht. Ohnehin versprüht das Teichstadion (Stufen auf beiden Geraden) eine ganz andere Atmosphäre, denn man fühlt sich eher wie in Tschechien. Schon bei der Anfahrt kommen wir an einigen Häusern vorbei, die so gar nicht nach Ostwestfalen, sondern nach Česká republika aussehen. Im Teichstadion wird dieses Bild noch verstärkt. Ja, hier fehlt wirklich nur noch die Klobasa. Die ist es allerdings nicht, die bei uns für einen ordentlichen Lachanfall sorgt, sondern eine Tüte voller Burger von McDonald's. Mit einer solchen in der Hand kommt ein Letelner Ersatzspieler schon fertig umgezogen vom Parkplatz angeschlurft, als das Spiel schon zehn Minuten läuft. Trotz der Verspätung setzt er sich in aller Seelenruhe auf die Auswechselbank und stopft die Burger in sich rein. Den letzten Bissen noch im Mund, hebt er dann die Hand und fordert lautstark seine Einwechslung. Der Trainer, mit Zigarette im Mund auch nicht unbedingt von der Marke Bundestrainer, macht daraufhin eine klare Ansage und verdeutlicht dem Spieler, dass er mit so einer Einstellung erst einmal nicht zum Zuge kommt. So etwas erlebt man wohl nur bei dritten Mannschaften. Richtig gut!