SC Spelle/Venhaus – TuS Bersenbrück 2:0

Deutschland, Oberliga Niedersachen – Staffel Weser/Ems/Lüneburg (5. Liga)
Freitag, 18. September 2020, 20 Uhr
Spelle, Stadion Venhauser Straße 

Nachdem es mit Niedersachsen und mir während der Testspiel-Phase ja so gar nicht geklappt hat und ich erst einmal einen langen Bogen um das Bundesland machen wollte, unternehme ich nun einen neuen Anlauf. Von Ostwestfalen aus ist der Westen Niedersachsens und der dortige Fußball-Bezirk Weser/Ems gar nicht so weit weg, auch wenn während der nur 100 Kilometer langen Fahrt von Bielefeld nach Spelle die Landesgrenze zwischen NRW und Niedersachsen dreimal überquert werden muss. Da soll noch mal einer sagen, die Grenzverläufe zwischen der Schweiz und Baden-Württemberg seien seltsam. Grund für meinen Optimismus, es mal wieder mit Niedersachsen zu versuchen, ist der SC Spelle/Venhaus, der einen Online-Kartenverkauf anbietet, was die Angelegenheit dann doch entspannt macht. Ist natürlich absurd, dass man sich bei einem stinknormalen Oberligaspiel über die Karten-Frage Gedanken machen und ein Print-at-home-Ticket ziehen muss, aber wir wissen ja alle, was in welchen Zeiten wir derzeit leben. Für den SC Spelle/Venhaus ist das deutlich sichtbar völliges Neuland, denn die Print-at-home-Tickets werden am Eingang nicht gescannt, sondern einfach nur eingesammelt. Da könnte man also ein Ticket mehrfach ausdrucken und problemlos weitergeben. Leider gilt in Niedersachsen auch in der Oberliga diese völlig dämliche Sitzplatzpflicht, so dass sich jeder Zuschauer am Eingang einen Klappstuhl schnappen muss. Ich verstehe nicht, was es bringen soll, dass die Leute jetzt zwar nicht mehr Schulter an Schulter stehen, aber dafür halt Schulter an Schulter sitzen. Abstände werden auf die Art jedenfalls nicht eingehalten. Ganz unabhängig von Corona gibt es beim SC Spelle/Venhaus künftig mehr reguläre Sitzplätze, denn derzeit befindet sich eine zweite Tribüne im Bau. Auch so macht die Hütte schon Laune und passt gut zu so einem norddeutschen Oberliga-Abend. Absolute Höchstnoten bekommt der Stadionteller, wie hier die Mantaplatte genannt wird. Vor-züg-lich! Da sowohl Heim- als auch Gästefans eine Zaunfahne aufhängen, keimt die leise Hoffnung auf, ein paar Gesänge zu hören, doch dieser Wunsch wird leider nicht erfüllt. Dennoch: Trotz Sitzplatzpflicht ein richtig schöner Abend.