SV Kappel – SC Baris Müllheim 0:5

Deutschland, Kreisliga A Freiburg – Staffel 2 (9. Liga)
Samstag, 5. September 2020, 13.30 Uhr
Freiburg im Breisgau, Sportplatz Kappel 

Während der Großteil der in Sankt Georgen anwesenden Hopper-Meute weiter nach Lörrach fährt, zieht es einzig Oli und mich nach Kappel. Damit geht es vom Westen in den östlichsten Stadtteil Freiburgs, ganz in die Nähe des Schwarzwaldstadions. Tatsächlich ist hier im Freiburger Osten, wo das Tal deutlich enger wird, auch mehr Schwarzwald-Flair geboten als im Westen. Ganz gemütlich geht es beim SV Kappel zu, der eine eher ruhige Kugel in der Kreisliga A schiebt. Mit der Ruhe vorbei ist es jedoch, als einer der Vereinsverantwortlichen mitbekommt, dass wir Fotos machen. Wir werden für Kontrolleure vom Ordnungsamt gehalten, die angeblich überprüfen sollen, ob man sich an die Corona-Auflagen hält. Wir verneinen, doch unser Gesprächspartner wird schnell nervös. Seine Lautstärke nimmt zu, der Tonfall wird immer rauer und unser Rausschmiss scheint unmittelbar bevor zu stehen. Nicht ohne Grund, denn es gibt keine Präsenzlisten und an Abstände hält sich ebenso niemand. Die Frage ist: Ist es dann in dieser Situation sinnvoll, sich mit dem angeblichen Ordnungsamt anzulegen und es rauszuschmeißen? Olis Engelszunge ist es zu verdanken, dass wir doch bleiben dürfen, weil er ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert und unser Hobby erklärt. Ich persönlich mag das überhaupt nicht, in Stadien und auf Sportplätzen hinauszuposaunen, wer ich bin und was ich mache, aber in diesen Zeiten geht das wohl nicht anders. Da scheint momentan zu viel Druck im Kessel zu sein. Es ist aber auch eine neue Situation für die Vereine und weil so vieles bei diesen Corona-Maßnahmen keinen Sinn macht und willkürlich erscheint, kann man da schon mal in die Luft gehen. Oli jedenfalls hat vor ein paar Tagen in Nordbaden eine ähnliche Erfahrung wie hier in Kappel gemacht und wurde für einen Corona-Kontrolleur des Verbandes gehalten. Und ein anderer Kollege, der gestern ebenfalls in Nellmersheim dabei war, wurde im Raum Mannheim dann wirklich vom Vereinsvorsitzenden des Sportplatzes verwiesen, weil er Fotos gemacht hat. Wir dagegen dürfen in Kappel bleiben. Genau wie zuvor in Sankt Georgen offenbart der Sportplatz einen schönen Blick, in diesem Fall auf den 1.283 Meter hohen Schauinsland, der als Freiburgs Hausberg gilt. Er ist damit fast doppelt so hoch wie der Schönberg, den wir von Sankt Georgen aus gesehen haben. Auch der Ausbau des Kappeler Sportplatzes ist besser, denn auf die Spitze seines Graswalls wurde eine Reihe Sitzbänke gestellt.