VfL Kurpfalz Mannheim-Neckarau – VfB Eppingen 1:5

Deutschland, Baden-Pokal (1. Runde)
Sonntag, 22. Juli 2018, 15 Uhr
Mannheim, Waldwegstadion – Platz 2

Nach dem gestrigen Ausflug aufs platte Land eröffnet uns der badische Landespokal heute ein Programm in urbaner Umgebung. Parallel findet auf dem vor Mannheim gelegenen Hockenheimring das vorerst letzte Formel-1-Rennen statt, Start ist um 15.10 Uhr. Da muss bei der Anreise nach Mannheim-Neckarau also ein Zeitpuffer eingebaut werden. Glücklicherweise muss der nicht angetastet so werden, so dass vor dem Spiel noch etwas Zeit bleibt, sich auf der Anlage umzusehen. Der VfL Neckarau war in der Nachkriegszeit mehrere Jahre lang erstklassig und pendelte anschließend bis in die späten 1970er-Jahre hinein zwischen 2. und 3. Liga. Höhepunkt für den Verein war die Saison 1940/41, als man sich noch vor dem SV Waldhof und dem VfR Mannheim als Vertreter Badens für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifizieren konnte, dort aber an 1860 München, den Stuttgarter Kickers und – damals auch ein Teil von Deutschland – Rapid Wien scheiterte. Die große Vergangenheit hat auch baulich Spuren am Waldweg hinterlassen, wo der VfL Kurpfalz beheimatet ist. Zum Einweihungsspiel des dortigen Stadions im April 1951 gegen den VfB Stuttgart (damals amtierender Meister) kamen 20.000 Zuschauer. Später wurde die Kapazität des Waldwegstadions auf 6.000 begrenzt. Übrig ist von all dem nicht mehr viel geblieben. 2011 fusionierte der VfL Neckarau mit dem VfB Kurpfalz Mannheim zum VfL Kurpfalz Mannheim-Neckarau. Spielstätte blieb das Waldwegstadion, dessen Traversen aber längst abgetragen sind. An ihrer Stelle befinden sich nur noch Graswälle, die aber zumindest erahnen lassen, wie es hier früher einmal aussah. Erhalten geblieben sind dafür die Kassenanlagen im Eingangsbereich, über denen sogar weiterhin das alte Vereinswappen des VfL Neckarau thront. Im alten Stadion wird inzwischen nicht mehr gespielt, sondern auf dem danebenliegenden, modernen Kunstrasenplatz. Beim Bau hatte wieder einmal Dietmar Hopp mit seiner Stiftung die Finger im Spiel, wie so oft hier in der Kurpfalz. Das blaue Schild, das an allen Kunstrasenplätzen angebracht ist, die die Dietmar-Hopp-Stiftung mitfinanziert hat, wird ja sowieso immer argwöhnisch betrachtet. In diesem Fall ist es aber ein ganz besonderer Dorn im Auge.