SC Verl – Aachener TSV Alemannia 1:1

Deutschland, Regionalliga West (4. Liga)
Freitag, 12. Oktober 2018, 19 Uhr
Verl, Sportclub-Arena

Nach der Komplettierung der Regionalliga Südwest wird die Regionalliga West wohl die nächste sein, die vervollständigt wird. Zwei der noch fehlenden Vereine locken an diesem Wochenende mit attraktiven Gegnern, so dass nicht zweimal überlegt werden muss, wohin die Reise geht. Zunächst geht es vor die Tore von Bielefeld, wo mit dem SC Verl ein alter Haudegen des westdeutschen Amateurfußballs wartet. Der Sportclub spielt nun schon seit 2008 ununterbrochen in der Regionalliga. 1991 klopfte man sogar mal an der Tür der 2. Bundesliga an, scheiterte aber in einer (im Zuge der deutschen Wiedervereinigung extrem aufgeblasenen) Aufstiegsrunde mit dem FC Remscheid, VfL Wolfsburg, SC Göttingen und TeBe Berlin. Bekanntester Ehemaliger des SC Verl ist Arne Friedrich, der hier in der Saison 1999/2000 sein Debüt im Herren-Bereich gab. Zudem war Heribert Bruchhagen in der Saison 1988/89 Trainer in Verl. Es war die erst zweite, aber zugleich letzte Station in der überschaubaren Trainer-Karriere des späteren Funktionärs. Mit Alemannia Aachen gibt sich heute der wohl bekannteste Name der Liga in der Sportclub-Arena die Ehre. 1.349 Zuschauer sind dabei, davon ist etwa ein Viertel vom anderen Ende des Bundeslands angereist. Der tifo der Gäste ist ziemlich gut, nur die optische Unterstützung kann man sich aufgrund der Architektur des Stadions eigentlich sparen, denn zum großen Teil versinkt der Gästeblock einfach im Dunkeln. Dazu ist der U-förmig angelegt Gästeblock, der auf den Geraden jeweils bis zur Strafruamhöhe reicht, viel zu sehr in die Länge gezogen, so dass die Aachener nicht kompakt zusammenstehen und die Ultras um die Karlsbande ihr Ding für sich machen. Die haben ihren Standort (direkt hinter dem Tor) allerdings auch ziemlich dämlich gewählt. Schade auch deshalb, weil man bei den wenigen Schlachtrufen, bei denen mal alle Aachener einsteigen, eindrucksvoll mitbekommt, welche Stimmgewalt prinzipiell vorhanden ist. Zur Verler Szene rund um die Gruppe Harter Kern muss man nicht viel sagen, denn sie tritt im Grunde überhaupt nicht in Erscheinung. Ziemlich gelungen finde ich das Verler Stadion, das inzwischen komplett überdacht ist und dadurch sehr gemütlich wirkt, vor allem ohne dabei seinen Amateur-Charakter zu verlieren.