AS Lianokladi – APO Atalanti 0:0

Griechenland, A Kategoria Fthiotida (4.Liga)
Samstag, 7. Januar 2023, 15 Uhr
Lamia, Gipedo Kalyvion

Die zweite Hälfte meiner Griechenland-Tour beginnt – und die werde ich in der südlichen Hälfte Griechenlands verbringen. Die erste Station ist Lamia (75.000 Einwohner), das ungefähr auf halber Strecke zwischen Saloniki und Athen liegt. Am Abend wird PAOK dort in der 1.Liga gastieren, aber zuvor wartet noch ein weiteres Spiel in der 4.Liga im am Stadtrand gelegenen Gipedo Kalyvion. Recht gemächlich geht es in Lamia zu, was schon am pittoresken Bahnhof deutlich wird, an dem der Fahrplan noch in Form einer einfachen Plastiktafel an der Wand hängt, wobei fast alle Abfahrtszeiten mit der Zeit von Hand ausgebessert werden mussten. Viele Züge fahren hier aber ohnehin nicht, da Lamia nicht direkt an der griechischen Haupt-Zugstrecke Athen–Saloniki liegt. Das trifft nur für den wenige hundert Meter von der Stadtgrenze entfernten Bahnhof Lianokladi zu, von wo aus eine Stichstrecke nach Lamia und dann weiter zum Meer führt, das nur etwa 15 Kilometer hinter Lamia beginnt. Tourismus scheint in der Stadt überhaupt keine Rolle zu spielen und die Stadt besteht aus den typischen mehrgeschossigen Apartmenthäusern – wie halt fast überall in Griechenland. Leider gibt es innerhalb der Stadt keinen ÖPNV, so dass das Taxi für die Fahrt hinaus zum Gipedo Kalyvion herhalten muss. Auf dem Hinweg kein Problem, weil man in der Innenstadt schnell ein Taxi erwischt, aber nach dem Spiel könnte das da draußen am Stadtrand ein kleines Problem werden. Aber jedes Problem zu seiner Zeit. Eigentlicher Hausherr des Stadions ist der Verein AE Kalyvion, aber wie in Griechenland üblich kommen hier auch andere Vereine aus der Umgebung unter – so auch der Verein aus dem rund 10 Kilometer entfernten Dörfchen Lianokladi, nach dem der angesprochene Bahnhof benannt ist, der sich aber gar nicht in Lianokladi befindet. Zusammengefasst hat der Ort also einen Bahnhof, der nicht im Ort liegt, und eine Fußballmannschaft, die nicht im Ort spielt. Letztere hat aber immerhin gute Chancen hat, in die 3.Liga aufzusteigen. Das mit einer kleinen, unüberdachten Tribüne ausgestattete Stadion präsentiert sich in einem enorm verwahrlosten Zustand. Überall Müll. Auf einen im griechischen Amateurfußball ja oft rauchenden Souvlaki-Grill braucht man hier nicht zu hoffen. Es wird rein gar nichts angeboten und ich glaube, dass nicht einmal die Toiletten geöffnet sind. Aber für solche Fälle hat man ja immer eine Notration Fix und Alfa im Gepäck. Griechenlands Derby-Woche zieht jetzt während der deutschen Winterpause natürlich haufenweise deutsche Hopper nach Griechenland und so bin ich nicht der einzige Vertreter der Zunft, der den Weg ins Gipedo Kalyvion gefunden hat. Damit bin ich auch nicht der einzige, der nach dem Spiel den Weg zurück in die Innenstadt finden muss. Mit vereinten Kräften lässt sich ein Taxi auftreiben und somit ist alles angerichtet für das abendliche PAOK-Gastspiel.