SC Borchen – FSV Bad Wünnenberg/Leiberg 3:3

Deutschland, Bezirksliga Westfalen – Staffel 13 (8. Liga)
Sonntag, 28. November 2021, 16.30 Uhr
Borchen, Eschenkampfbahn 

Der Tag begann mit dem SC Borchen, der Tag endet mit dem SC Borchen. Dessen Mannschaften weichen derzeit wie gesagt aufgrund des Umbaus der eigenen Anlage auf Sportplätze in der Umgebung aus. Bei der Bezirksliga-Mannschaft ist es die Eschenkampfbahn von Rot-Weiß Alfen – und natürlich auch in diesem Fall zu einer ungewöhnlichen Anstoßzeit, um dem eigentlichen Hausherren nicht in die Quere zu kommen. Anders als heute Vormittag bei der dritten Mannschaft sind dieses Mal auch einige Zuschauer mit ins Exil gekommen, so dass es zumindest rund um die kleine Tribüne recht geschäftig zugeht. Nette Randnotiz: Da mich ein Offizieller des Vereins schon heute Morgen bei der dritten Mannschaft in Dörenhagen gesehen hatte, fragt er mich, ob ich Fan vom SC Borchen sei und ob ich nicht Interesse hätte, auch sonst mal vorbeizukommen. Offensive Mitglieder-Suche! 

















 

SC Aleviten Paderborn – SG Boke/Bentfeld III 3:8

Deutschland, Kreisliga C Paderborn – Staffel 3 (11. Liga)
Sonntag, 28. November 2021, 14.30 Uhr
Paderborn, Hermann-Löns-Stadion 

Es geht weiter mit dem eigentlichen Grund, heute das Paderborner Land angesteuert zu haben: das Hermann-Löns-Stadion. Eröffnet wurde es 1957, erstmals 2.Bundesliga geboten wurde in ihm 1982 – damals noch vom TuS Schloß Neuhaus, einem der Vorgängervereine des SC Paderborn. Schon in den 80ern galt es als veraltet und nicht mehr zukunftsfähig, da man die Haupttribüne nach dem Aufstieg des TuS Schloß Neuhaus nur notdürftig ausgebaut hatte. Man ging wohl davon aus, dass es kein langes Gastspiel in der 2.Bundesliga werden würde und man daher nicht groß investieren müsse. Der Spielbetrieb konnte dort selbst in der Regionalliga nur dank einer Ausnahmegenehmigung des DFB fortgesetzt werden. Markenzeichen des Hermann-Löns-Stadions ist eine Hochspannungsleitung, die quer über den Platz geht. Zwar in ausreichender Höhe, aber das trägt nicht gerade dazu bei, die Hütte professionell wirken zu lassen. Zu Beginn der Saison 2008/09 zog der (wie er nun heißt) SC Paderborn in sein neues Stadion ein, womit das Hermann-Löns-Stadion zumindest in Sachen Fußball in einen Dornröschenschlaf fiel. Die Flutlichtanlage und eine zusätzliche Stahlrohrtribüne, durch die in den letzten Jahren vor dem Auszug überhaupt noch eine Erteilung einer Sondergenehmigung für die 2.Bundesliga möglich waren, wurden prompt abgerissen. Gespielt wurde im Hermann-Löns-Stadion dann nur lediglich Football, bis heute sind die Paderborn Dolphins Hauptnutzer der Anlage. Dem kleinen SC Aleviten ist es jedoch zu verdanken, dass auch wieder Fußball in dem ehemaligen Zweitliga-Ground gespielt wird, denn er trägt seit 2016 dort seine Heimspiele aus. Die bange Frage ist: Wie lange noch? Denn um den Elftligisten scheint es nicht allzu gut zu stehen. Vor ein paar Monaten hatte ich ein Interview mit dem Vorsitzenden des SC Aleviten im Regionalfernsehen gesehen, in dem er gesagt hatte, dass der Lockdown dem Verein ganz schön zugesetzt habe. Dass man in dieser Saison auf die Teilnahme am Kreispokal verzichtet und man in der Liga jetzt schon mehrmals zweistellig auf die Ampel bekommen hat, sind keine Indizien dafür, dass es blühende Zeiten sind. Immer wieder hört man Gerüchte, dass man wohl bald aus dem Hermann-Löns-Stadion ausziehen werde. Und ganz ehrlich muss ich sagen: Mit Blick auf die heutige Zuschauerzahl frage ich mich, warum der Verein hier spielt. Rund 20 Leute sind da – davon die eine Hälfte Hopper und die andere Hälfte Anhänger des Gastvereins. Da würde auch vollkommen ein ausbauloser Kunstrasenplatz reichen. Aber wir freuen uns natürlich, dass dennoch im Hermann-Löns-Stadion gespielt wird. Das entpuppt sich beim näheren Hinsehen aber als weniger spektakulär als erwartet. Bei der Haupttribüne handelt es sich nur um eine allerbilligste Stahlrohrtribüne, die eigentlich ein totaler Witz ist, und die moosbewachsenen Stehränge sind jetzt auch nicht die ganz große Besonderheit. Dennoch: In Verbindung mit der Hochspannungsleitung sowie der Vorstellung, dass hier bis 2008 noch 2.Bundesliga geboten wurde, ist das nicht völlig ohne Charme. Auf dem Spielfeld kassiert der SC Aleviten derweil die nächste Klatsche. Man kann wirklich Mitleid haben. Umso sympathischer ist der Verein an sich, allen voran der Vorsitzende, der trotz der niedrigen Zuschauerzahl sehr engagiert als Stadionsprecher durch den Nachmittag führt. Richtig rührig! Teilweise werden sogar die anwesenden Hopper-Gruppen über die Lautsprecher begrüßt und ihre Herkunft genannt.  

































 

SG Scharmede/Thüle II – VfB Schwarz-Rot Holsen

Deutschland, Kreisliga B Paderborn – Staffel 1 (10. Liga)
Sonntag, 28. November 2021, 12.30 Uhr
Salzkotten, Sportzentrum Stangenweg 

Und weiter geht die Rundfahrt durch das Paderborner Land. Um 12.30 Uhr ist die SG Scharmede/Thüle gesetzt, denn bei gleich zwei ihrer Mannschaften erfolgt um diese Uhrzeit der Anpfiff. Während die dritte auf dem Sportplatz in Thüle aufläuft, empfängt die zweite (mit Warsteiner-Werbung auf der Brust) den VfB Schwarz-Rot Holsen auf der Anlage am Stangenweg von Concordia Scharmede. Für die hat sich inzwischen ein Sponsor die Namensrechte gesichert – nämlich die Firma Hansgrohe, in deren Produkte wir alle sicherlich schon mal gepinkelt haben. Dennoch leuchtet nicht so ganz ein, warum sich eine Firma mit Sitz in Schiltach in Schwarzwald für solch einen Schorleverein aus dem tiefen Ostwestfalen interessiert. Große und sehr sympathische Besonderheit der Anlage ist, dass man das Vereinsheim in Miniaturform nachgebaut hat und genau neben selbiges gesetzt hat. Es dient dort als Kindertribüne, ausgestattet mit einer Rutsche, so dass Eltern in Ruhe das Spiel anschauen können, während sich der Nachwuchs nach Herzenslust austoben kann. Tolle Idee! Zudem gibt es auf der gegenüberliegenden Geraden einen Unterstand. Ebenfalls auffällig ist, dass hier der lokale Fanclub des 1.FC Köln als Bandensponsor auftritt.