CD San Marcelino B – Massanasa CF 2:1

Spanien,  Primera División Autonómica FFCV– Grupo 5 (7. Liga)
Sonntag, 7. November 2021, 19.30 Uhr
Valencia, Campo Municipal San Marcelino 

Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Siebtliga-Kick im Süden Valencias wirklich ansteuern soll, weil er zeitlich so gar nicht in mein Konzept passt. Morgen um 10.45 Uhr hebt schließlich im 430 Kilometer entfernten Almería mein Flieger nach Melilla ab und vorab muss dort im Stadtzentrum auch noch der Mietwagen abgegeben werden. Im Idealfall fallen in der Nacht auch mal wieder mehr als fünf Stunden Schlaf ab, so dass es eigentlich klug wäre, auf das Spiel zu verzichten. Aber es ist ja glasklar, wie die Entscheidung ausfällt. Erst recht nach dem wenig erfreulichen Ausflug in die moderne Fußball-Glitzerwelt eben im Mestalla. Von der wie gesagt nicht allzu spektakulären, aber hochgepriesenen Metro-Station Alameda geht es zurück zum P+R-Parkplatz Valencia Sud, um den Mietwagen wieder aufzugabeln. Der Campo Municipal San Marcelino (oder auf Valencianisch: Sant Marcellí) steht nur ein paar Hundert Meter weiter und ist damit schnell erreicht. Ihn teilt sich der CD San Marcelino mit einem weiteren Verein – und zwar auf sehr eindeutige Art und Weise. Jeder der beiden Vereine hat nämlich nicht nur sein eigenes Vereinsheim, sondern auch seinen eigenen, farblich markierten Bereich auf der Tribüne. So besteht die eine Hälfte aus roten und blauen Sitzschalen, also den Vereinsfarben des CD San Marcelino, hingegen die andere Hälfte aus weißen und grünen Sitzschalen. Geöffnet haben heute Abend beide Vereinsheime und offensichtlich ist es eine Frage der Ehre, in welchem man sein Bier trinkt. Für mich wird es keines von beiden, denn es wartet ja auch noch ein bisschen Strecke auf dem Weg hinunter ins andalusische Almería. Mitten in der Nacht dann zumindest für mich noch ein heiterer Moment, als ich nahe der Autobahn in mein vorab gebuchtes Hotel einchecken will. Die Tür steht offen, aber niemand ist an der Rezeption und auch auf Rufe wird nicht reagiert. Also gehe ich ein bisschen durchs Haus und entdecke den Chef schlafend auf einem Sessel, während ein Horrorfilm läuft. Da er auch dort nicht auf Rufe und Klopfen reagiert, stelle ich mich direkt neben ihn und flüster ihm ein „Hola“ ins Ohr. Völlig aufgeschreckt haut‘s den guten Mann vom Sessel. Das Einchecken verläuft entsprechend mies gelaunt und ohne ein Wort zu wechseln, aber solange ich noch ein paar Stunden Schlaf bekomme, soll mir das egal sein.