Donnerstag, 13. Februar 2020, 19 Uhr
Sulz am Neckar, Karl-Hauser-Sportpark
Den Karl-Hauser-Sportpark im Sulzer Ortsteil Renfrizhausen kann man zweifelsohne als legendär bezeichnen: Im September 2019 wurde der neugebaute Kunstrasenplatz unweit der imposanten, 582 Meter langen Mühlbachtalbrücke an der A81 eingeweiht, nur vier Tage später endete die Irrfahrt eines Rentners auf dem Spielfeld, der über eine Böschung geschanzt war und mit seinem Auto den Belag zerstörte (siehe hier). Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Nur vier Tage später! Ein Fußballspiel fand bis dahin nicht im Karl-Hauser-Sportpark statt und da sich die Reparatur bis Mitte Dezember hinzog und gleich darauf die Winterpause folgte, kann man diesen Ground erst seit ein paar Tagen machen – natürlich nur mit Testspielen. Abgesehen von dem spektakulären Unfall weist der Sportplatz aber noch eine andere Besonderheit auf: In Renfrizhausen gibt es nämlich eigentlich gar keinen Fußballverein. Schon früher bekam das 800-Einwohner-Örtchen nicht genügend Kicker für eine eigene Mannschaft zusammen und bildete eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarort Mühlheim. Mit dem in Württemberg einsetzenden Mannschaftssterben wurde es auch für die SG Mühlheim/Renfrizhausen eng, die sich mit dem SV Bergfelden und dem SV Heiligenzimmern gleich zwei weitere Partnervereine für eine Spielgemeinschaft suchen musste. Statt diesem ganzen Konstrukt einen griffigen Namen zu geben, nennt man sich ernsthaft: SG Heiligenzimmern/Bergfelden/Mühlheim/Renfrizhausen. Völliger Schwachsinn. In Sulz gibt es mit dem VfR Sulz, dem VfB Sigmarswangen und dem schon seit Jahren mit der Verbandsliga liebäugelnden FC Holzhausen drei weitere Vereine und da wohl in Zukunft weitere Zusammenlegungen von Mannschaften nicht ausbleiben werden, kam man auf die pfiffige Idee, nicht alle Sportplätze in der Stadt zu sanieren, sondern einen zentralen Kunstrasenplatz zu bauen, der allen gehört – der Kurt-Hauser-Sportpark in Renfrizhausen. In diesen Tagen wird er von den Sulzer Vereinen fast täglich für Testspiele genutzt, schließlich ist er auch der einzige Kunstrasenplatz im Stadtgebiet. Benannt wurde er übrigens nicht etwa nach einem Mäzen, denn Kurt Hauser war lange Jahre der Ortsvorsteher von Renfrizhausen.