SC Neubulach – SG Oberreichenbach/Würzbach 6:2

Testspiel
Donnerstag, 28. Februar 2019, 19.30 Uhr
Neubulach, Sportplatz Neubulach – Platz 2

Nach der Arbeit geht’s in die Bergbaustadt Neubulach, die im Mittelalter eine Hochburg des Silberbergbaus im Nordschwarzwald war. Die Erzvorkommen sind jedoch schon seit Jahrhunderten erschöpft, so dass (nach mehreren Reaktivierungsversuchen) der letzte Stollen 1831 endgültig dichtgemacht wurde. Seit 1972 wird er jedoch zur Behandlung von Atemwegserkrankungen genutzt. Übrig geblieben von der Bergbautradition ist ein alter Hunt am Ortseingang sowie die zwei gekreuzten Hämmer im Stadtwappen, die sich auch im Wappen des SC Neubulach wiederfinden. Dessen Testspiel gegen die SG Oberreichenbach/Würzbach ist eine gute Gelegenheit, den neuen Kunstrasen-Nebenplatz in Neubulach zu machen. Der befindet sich in einem landwirtschaftlich genutzten Bereich der Stadt, noch dazu direkt neben einem Kuhstall. Die über die gesamten 90 Minuten mitschwingenden Düfte, die der Kuhstall absondert, sind ungewöhnlich penetrant und – zumindest zu dieser Jahreszeit – ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Grounds. Riecht man nicht alle Tage.
 











 

FSV Deufringen – Türkischer SV Herrenberg II 5:0

Testspiel
Mittwoch, 27. Februar 2019, 19.30 Uhr
Aidlingen, Sportplatz Hasenäcker – Platz 2

Beim FSV Deufringen (Landkreis Böblingen) spielen sich zwei Kuriositäten ab. Erstens: In Deufringen gibt's gar keinen Sportplatz, weshalb im Nachbardorf Dachtel (ebenfalls ein Ortsteil von Aidlingen) gespielt wird, wo es wiederum keinen Fußballverein gibt. Zweitens: Der dortige Hauptplatz hat keinen Ausbau, der Nebenplatz dafür schon. In der Liga wird allerdings nur auf dem Hauptplatz gespielt. Selbst das vor knapp vier Jahren besuchte Aufstiegsspiel zwischen dem KSC Böblingen und dem TSV Schönaich II, das hier in Dachtel ausgetragen wurde (LINK), fand trotz kleinerer Zuschauerkapazität auf dem Hauptplatz statt. Den sehenswerteren Nebenplatz kann man somit nur mit Testspielen machen. Mit dem Türkischen SV Herrenberg II habe ich mir einen schicken Testspielgegner ausgesucht, ist nämlich ne ziemlich ruppige, aber höchst erfolglose Truppe. Hauptthema ist die überraschende 2:4-Niederlage von Galatasaray im türkischen Pokal wenige Stunden zuvor bei Hatayspor. Schöne Aussage von der Ersatzbank des Türkischen SV Herrenberg: "Weisch, warum das so eine Schande war? Wallah, als türksche Mannschaft darfsch kein Ergebnis verwalten. Das dürfen nur deutsche Mannschaften, wallah!"
 











 
 

Spvgg Warmbronn – FV Grün-Weiß Ottenbronn 1:3

Testspiel
Dienstag, 26. Februar 2019, 19.30 Uhr
Leonberg, Sportplatz Warmbronn – Platz 2

So langsam wird das Testspiel-Gegurke unter der Woche ein bisschen zäh, aber natürlich immer noch tausendmal besser als ein Abend auf der Couch. Heute ist es ohnehin richtig angenehm, da gute Gesellschaft am Spielfeld wartet. Bin ja nicht der einzige Irre, der in diesem Winter einen Testspiel-Marathon macht. Das Spiel wird fast vollständig verlabert, insbesondere mit Themen der anstehenden Südostasien-Tour. Unbezahlbare Blicke der danebenstehenden Rentner, die detailliert das Spiel analysieren, dann aber mitbekommen, wie nebendran darüber diskutiert wird, ob sich die Metro-Tageskarte in Singapur lohnt oder was in der 4. Liga in Malaysia abgeht. Mit dem unspektakulären Nebenplatz des ebenfalls unspektakulären Sportplatzes im Leonberger Stadtteil Warmbronn ist dann wenigstens ein weiterer Ground in meinem Heimat-Landkreis Böblingen eingetütet, dessen Komplettierung ja genau wie die des Fußball-Bezirks Böblingen/Calw erklärtes Ziel ist. Da Leonberg bis 1973 ein eigener Landkreis war, ergibt sich dabei allerdings ein kleines Wirrwar. Denn politisch wurde der Landkreis Leonberg zur Hälfte dem Landkreis Böblingen zugeschlagen, fußballerisch blieb er jedoch beim Bezirk Enz/Murr, dem ansonsten überwiegend Vereine aus dem Landkreis Ludwigsburg angehören. Für die Komplettierung des Landkreises Böblingen muss also in mehreren Teichen gefischt werden.
 







 

Holzwickeder SC – SF Siegen 0:0

Deutschland, Oberliga Westfalen (5. Liga)
Sonntag, 24. Februar 2019, 15 Uhr
Holzwickede, Emscherstadion

Spiele in und um Siegen sowie Auswärtsspiele der Sportfreunde Siegen sind für mich immer etwas Besonderes, denn ein Teil der Deutschland-Sektion der Curva Sud Obermais kommt aus Siegen, wodurch sich immer eine schöne Gelegenheit ergibt, sich auch mal abseits der Alpen zu treffen. So auch in diesem Fall, womit klar ist, dass der Rest des Tages von guten Gesprächen und vielen Getränken gepflastert sein wird. Feine Geste, beim Zustieg in Hagen gleich mal stilecht mit süddeutschem Bier in Empfang genommen zu werden. Da stinke ich mit meiner Pulle Essener Stauder ganz schön ab, wobei das natürlich auch ein ganz herrliches Bier ist. Holzwickede (17.000 Einwohner) grenzt unmittelbar an den Dortmunder Flughafen, weshalb der Bahnhof von Holzwickede auch unter dem Namen „Flughafen Dortmund“ firmiert. Uns eigentlich wurscht, denn entscheidend ist, dass er nur fünf Gehminuten vom Stadion entfernt ist. Durch die Nähe zur größten Stadt des Ruhrpotts ist Holzwickede natürlich fest in Dortmunder Hand, wie schon die vielen BVB-Aufkleber in der Stadt und auch im Stadion verraten. Es beschränkt sich aber nicht nur auf Aufkleber, denn da die Borussia heute erst um 18 Uhr ein Heimspiel hat, sind auch einige Dortmunder Ultras im Stadion, die sich mal anschauen wollen, was so aus dem Siegerland mitgekommen ist. Derer sind es rund 30 Leute, die in den Anfangsminuten ganz gut supporten, aber bereits nach 15 Mintuen ist die Luft raus. Ein bisschen sehr früh – auch wenn für die Sportfreunde in der Tabelle weder nach oben noch nach unten etwas geht und es damit nur ein Spiel um die goldene Ananas ist. Durchaus merkt man dem Siegener Anhang aber eine gewisse Angespanntheit an, denn auch die Gästefans wissen natürlich, dass haufenweise Dortmunder im Stadion sind. Es kommt allerdings zu keinem Aufeinandertreffen. Für Schlagzeilen sorgt der Siegener Anhang erst auf der Heimreise, weil es im Zug wohl etwas zu bunt zugeht und im Sauerland die Polizei einschreitet (Link zum Artikel des Westfälischen Anzeigers).