Samstag, 8. Dezember 2018, 14.30 Uhr
Laives/Leifers, Stadio Galizia
Das Jahr 2018 endet beim FC Obermais
standesgemäß mit einem Highlight, nämlich dem Südtiroler
Pokalfinale. An dieser Stelle wurde ja schon mehrfach angesprochen,
dass man in Italien kurioserweise über den Pokal in der Liga
aufsteigen kann. Der Südtiroler Pokalsieger spielt anschließend im
regionalen Finale gegen den Pokalsieger des Trentino. Der Sieger
wiederum qualifiziert sich für die Amateur-Runde der Coppa Italia,
dessen Gewinn mit einem Liga-Aufstieg belohnt wird. Genau das ist in
der vergangenen Saison dem Südtiroler Pokalsieger Sankt Georgen
gelungen, der anschließend auch die Coppa Italia gewann und in die
Serie D aufstieg. Das Südtiroler Pokalfinale ist also keineswegs
bloß ein nettes Spielchen um die goldene Ananas oder – wie in
Deutschland – lediglich die Chance, in der kommenden Pokal-Saison
auf einen Erstligisten zu treffen, sondern hat eine hohe sportliche
Bedeutung. Wenig verwunderlich, dass sich heute ein paar mehr Leute
aus Merano als bei Ligaspielen auf den Weg machen. Gut 50 Ultras kann
die Curva Sud mobilisieren, darunter auch ein Auto aus Deutschland
der Sektionen Pforzheim und Stuttgart. Finalort ist Laives vor den
Toren der Landeshauptstadt Bolzano. Das dortige Stadio Galizia gilt
als einer der modernsten Stadien Südtirols und bekam deshalb
auch den Vorzug vorm großen Stadio Druso in Bolzano. Laives (17.000
Einwohner) ist zugleich nach Bolzano der Ort in Südtirol mit dem
größten Anteil italienischer Muttersprachler (71,5 Prozent),
weshalb es nicht wundert, dass hier alles vornehmlich und manches
sogar ausschließlich auf Italienisch angeschrieben ist. Sieht man
sonst selten in Südtirol, auch nicht in Merano, wo sich deutsche und
italienische Muttersprachler mit jeweils 50 Prozent die Waage halten.
Stimmung bei den Meranesi überdurchschnittlich gut und dem
Stellenwert des Spiels absolut angemessen. Auch mit Pyro wird nicht
gespart. Auf dem Rasen ist Liga-Konkurrent SV Tramin jedoch zwei
Nummer zu groß, womit der Traum von der Serie D und Auswärtsfahrten
bis nach Venezia und an die slowenische Grenze mal wieder platzt.