TuS Hücker-Aschen – FC Rot-Weiß Kirchlengern 0:5

Deutschland, Kreispokal Herford (1. Runde)
Donnerstag, 12. August 2021, 19.30 Uhr
Spenge, Sportplatz Hücker-Aschen

Die Zweitimpfung hat dann doch etwas mehr reingehauen als gedacht, so dass es erst einen Tag später als geplant und auch dann erst kurz vor knapp zurück nach Ostwestfalen geht. Ankunft am Sportplatz im Spenger Ortsteil Hücker-Aschen dadurch erst zur achten Spielminute. In dem Moment fällt gerade das 2:0 für Rot-Weiß Kirchlengern, womit der Käse bereits gegessen ist. Denn in Westfalen ist der Kreispokal ein ziemlicher Witz. Da selbst Oberligisten nicht automatisch für den Westfalenpokal qualifiziert sind, müssen auch sie den Weg über den Kreispokal gehen, wodurch sich mitunter Klassenunterschiede ergeben, die man eigentlich schon als unsportlich bezeichnen muss. Heute ist es zwar „nur“ Kreisliga B gegen Landesliga, aber auch das ist eine Spur zu derb. Wenn der drei Ligen höher spielende Verein dann schon nach acht Minuten mit 2:0 führt, ist jede Spannung raus. Das mit eigenen Augen zu sehen, ist jedoch zunächst gar nicht so einfach, denn in Westfalen gilt für Zuschauer inzwischen die 3G-Regel (Zutritt nur, wenn man geimpft, genesen oder getestet ist) – und das wird in Hücker-Aschen mit voller Vehemenz durchgezogen. So unterschiedlich können die Bundesländer sein: Während sich vor 48 Stunden in Schönbronn niemand für irgendetwas interessiert hat, steht hier eine ganze Armada an Rentner-Ordnern am Eingang, die Dokumente sehen will. Skeptisch wird mein Impfpass durchgeblättert, der Ausweis verlangt, aber dann wird genickt. Nicht ganz so streng ist man dagegen bei der Zuschauerkapazität. In Westfalen sind derzeit maximal 100 zulässig, die hier klar überschritten werden. Hinzu kommt, dass nur eine Seite des Sportplatzes begehbar und die auch noch ziemlich eng ist, wodurch sich alles ziemlich ballt. Mit Blick auf den Zirkus, der am Eingang veranstaltet wird, ein ziemlicher Schildbürgerstreich. Es kommt aber noch besser: Da angeblich nicht genügend Duschen vorhanden sind, darf nach Abpfiff nur eine Mannschaft duschen, damit man die Corona-Verordnung einhalten kann. Den Luxus gönnen sich die Gastgeber, während man die Landesliga-Kicker von Rot-Weiß Kirchlengern ungeduscht nach Hause schickt. Dass das für einige hämische Kommentare sorgt, ist klar. Nichts anmerken lässt sich davon der Trainer von Kirchlengern, der nicht ganz unschuldig sein dürfte am großen Zuschauerinteresse. Es handelt sich um den Ex-Profi Daniel Halfar (u.a. Arminia Bielefeld, 1.FC Köln, 1860 München), der hier in der Region durchaus einen Bekanntheitsgrad genießt.