SJC Hövelriege – SC Borchen 1:6

Deutschland, Kreispokal Paderborn (Achtelfinale)
Donnerstag, 26. August 2021, 19.30 Uhr
Hövelhof, Sportplatz Lückingseichen

Es nervt mich, wenn ich einen Ground mit mehr Fragen im Kopf verlasse als ich beim Betreten hatte. Somit bleibt der SJC Hövelriege als kleines Mysterium zurück. Aber von Anfang: Das kleine Hövelriege hat nur 800 Einwohner, aber zwei Fußballvereine. Neben dem angestammten FC Hövelriege ist das der mittlerweile erfolgreichere Sport- und Jugendclub. Er erhielt 2013 den Julius-Hirsch-Preis, was ja auch nicht gerade normal ist für einen Verein aus einem kleinen Dorf in der Senne. Auf seiner Homepage definiert sich der SJC selbst etwas krude, spricht sich gegen Leistungsdruck und bezahlten Fußball aus. Was ist da also los? Bei der Ankunft staune ich erst mal, denn zu dem Areal des Vereins gehört nicht nur der Sportplatz, sondern ein ganzes Jugenddorf samt Turnhalle. Kein Hochglanz, sondern eher Kindergarten-Optik. Bunte, selbst gemalte Bilder an den Wänden, viel Holz, überall Spielgeräte und Sitzecken. Und wichtig: ein kleines Holztribünchen am Sportplatz. Was genau das alles darstellen soll, welches Philosophie dahintersteckt und wie ein kleiner Verein solch ein Areal auf die Beine stellen kann, verstehe ich vor Ort noch weniger als vorab bei der Recherche. Es muss irgendwas zwischen Großkindergarten und Pädagogik-Sekte sein. Man kann sich bei so viel Verwirrung kaum aufs Spiel konzentrieren, obwohl das hier immerhin schon das Achtelfinale des Kreispokals ist und ganze sieben Tore fallen. Die fallen allerdings recht einseitig zugunsten des eine Liga höher spielenden SC Borchen. Nur eines weiß ich am Ende: Gegen bezahlten Fußball zu sein heißt nicht, keinen Eintritt zu verlangen. Der wird hier nämlich eifrig kassiert, obwohl das nicht überall im Kreispokal üblich ist. Immerhin: Überreicht wird zwar nur das Standard-Kinokärtchen vom FLVW, dafür aber eine antiquierte Version mit Mark und Pfennig.