FC Azzurri Lausanne – FC Lugano 0:1

Schweiz, Schweizer Pokal (2. Runde)
Samstag, 15. September 2018, 19.30 Uhr
Chavannes-près-Renens, Centre sportif de Chavannes

Mit der LEB-Bahn geht es von Echallens zügig nach Lausanne und mit der Metro weiter zum großen Gelände der Universität, an dem ganze drei Metro-Stationen liegen – und auch das Centre sportif de Chavannes. Das gehört bereits zur Gemeinde Chavannes-près-Renens, wovon man aber eigentlich nichts mitbekommt, denn Lausanne ist wie gesagt mit seinen Vororten verwachsen. Da wundert es auch nicht, dass hier mit dem FC Azzurri ein Verein aus Lausanne spielt. Der hat mit dem FC Lugano nicht nur einen Erstligisten gezogen, sondern auch einen ebenfalls italienischsprachigen Verein (der Hintergrund der italienischstämmigen Vereine in der Schweiz wurde hier ja schon einmal thematisiert). Beide Faktoren ziehen bei den Einheimischen allerdings überhaupt nicht, so dass lediglich 200 Zuschauer kommen. Der FC Lugano aus dem italienischsprachigen Tessin ist nun mal – trotz drei Meistertiteln – eine ganz andere Nummer als die Vereine in der Deutschschweiz, dazu hat der Fußball in der französischsprachigen Schweiz wie gesagt generell einen viel niedrigeren Stellenwert. Wichtig ist für mich sowieso in erster Linie, dass die Curva Nord aus Lugano anwesend ist. 25 Leute, keine Armee, gerechnet habe ich ehrlicherweise aber mit noch weniger. Mehr wären es ziemlich sicher gewesen, wenn Servette nicht nahezu zeitgleich spielen würde, denn mit den Ultras aus dem von hier nicht weit entfernten Genf ist Lugano befreundet. Aber auch wenn Lugano nur einen Bruchteil von dem mitbringt, was andere Erstligisten mobilisieren, wirkt das schon allein optisch ganz anders, wenn ein paar Italo-Schweizer ums Eck kommen. Stile di vita! Wenig überraschend macht der Support jede Menge Laune, schließlich handelt es sich um die typischen Gesänge aus Italiens Kurven. Schön auch, dass man sich nicht den Spaß von der eigenen Mannschaft verderben lässt, die nur knapp einer Verlängerung gegen den drei Klassen tiefer spielenden Underdog entgeht. Eigentlich schade, denn mit einer Verlängerung hätte es nicht nur einen 30-minütigen Nachschlag der Curva Nord gegeben, sondern es wäre mit Sicherheit auch noch ein paar Mal das schöne, in Dauerschleife laufende Vereinslied des FC Azzurri gelaufen – hier auf Youtube nachzuhören.