AC Virtus Bolzano – FC Obermais 3:0

Italien, Eccellenza Trentino Alto Adige (5. Liga)
Sonntag, 15. April 2018, 16 Uhr

Bolzano, Talvera – campo Righi

Ein paar Strohhalme bleiben dem FC Obermais noch, um den drohenden Abstieg aus der Eccellenza abzuwenden. Einer davon ist der AC Virtus Bolzano, aber ein denkbar kleiner. Virtus, das seinen Ursprung im Stadtteil Don Bosco hat und sich lange Jahre Virtus Don Bosco nannte, strebt den direkten Wiederaufstieg in die Serie D an und ist mit großem Abstand Tabellenführer der Eccellenza. Genauer gesagt können die Bolzanini heute mit einem Sieg den Aufstieg perfekt machen. Das Zuschaueraufkommen ist dadurch relativ hoch, wobei auch die Curva Sud den Bus vollbekommen hat. Sowohl zahlen- als auch supportmäßig ist es von ihr einer der besten Auftritte der Saison. Auf das sportliche Geschehen hat das leider keinen Einfluss, denn die Bolzanini machen mit dem FC Obermais kurzen Prozess. Die Aufstiegsfeier nach dem Abpfiff ist nicht sonderlich überschwänglich, aber immerhin gehen ein paar Bengalos an – wohlgemerkt von italienischen Opas, denn eine organisierte Fanszene gibt es bei Virtus nicht. Klar ist mit dem Aufstieg auch, dass hier auf dem campo Righi wieder Ruhe einkehren wird. Schon in der vergangenen Saison spielte Virtus in der Serie D im großen Stadio Druso und wird auch in der kommenden Siason wieder dort einziehen (müssen). Die eigentliche Heimat des Vereins befindet sich aber eben – zusammen mit dem Bozner FC (Link) – hier auf der Talvera (Talferwiesen) nordwestlich der Bozner Altstadt, wo Virtus mit dem campo Righi den südlichsten der drei Fußballplätze besitzt. Auch der in der Bevölkerung wenig akzeptierte FC Südtirol, der 1995 die Lizenz des Brixener Stadtteilclubs SV Milland übernahm, ins 40 km entfernte Bozen transferiert wurde und in dieser Saison erstmals an der Tür zur Serie B anklopft, besitzt einen Trainingsplatz auf der Talvera. Großer Dank geht abermals an die Curva Sud, die uns nach dem Spiel noch schnell mit dem Bus zum Bozner Bahnhof fährt, damit wir den letzten Zug erwischen. Zusammen mit der Innsbrucker Sektion geht es zurück gen Norden, wo wir das Kunststück fertig bringen, sowohl an der italienisch-österreichischen als auch an der österreichisch-bayrischen Grenze eine Spezialbehandlung von der Polizei zu bekommen. La disoccupazione ti ha dato un bel mestiere... mestiere di merda!