Airdrieonians FC – Raith Rovers FC 2:2

Großbritannien, Scottish League One (3. Liga)
Sonntag, 10. Dezember 2017, 16.10 Uhr
Airdrie, Excelsior Stadium

Das letzte Spiel der Tour wird zur echten Geduldsprobe für das eigene Gemüt. Die Temperaturen waren zwar bei allen drei bisher gesehenen Spielen in Schottland eine absolute Frechheit, weshalb in den Stadien Unsummen an Pfund in warmen Tee investiert wurden, aber hier im Glasgower Vorort Airdrie (37.000 Einwohner) wird der Vogel wirklich abgeschossen – totaler Tiefpunkt. Wir bewegen uns bei der Gradzahl mittlerweile im zweistelligen Minusbereich. Da würde sogar das Bier im Becher einfrieren, aber selbst in der 3. Liga herrscht hier Alkoholverbot. Bitter. Trotzdem müssen noch einmal 90 Minuten lang die Zähne zusammengebissen werden, wofür wir zumindest mit einem für Drittliga-Verhältnisse recht netten Stadion belohnt werden. Es ist zugleich das größte Stadion der Liga. 450 Zuschauer tun es uns gleich, wenngleich die Einheimischen deutlich weniger Probleme mit der Kälte haben. Zu den Airdrieonians gibr es nicht allzu viel zu sagen: Zwischen 1923 und 1926 wurden sie viermal in Folge schottischer Vizemeister, gewannen 1924 den schottischen Pokal und zogen in der Saison 1992/93 als Pokalfinalist in den Europapokal der Pokalsieger ein, da Finalgegner Glasgow Rangers bereits über die Liga für den Europapokal qualifiziert war. Gegen Sparta Prag gab's für die Airdrieonians aber sowohl im Hin- als auch im Rückspiel auf die Mütze. Heute ergötzt man sich offensichtlich mehr an Elton John, der im Juni hier im Stadion ein Konzert gegeben hat, von dem noch überall Plakate hängen. Klar ist: Pünktlich mit Abpfiff verschwinden wir hier, landen aber aufgrund der klirrenden Kälte sofort im erstbesten Pub, in dem wir so lange versumpfen, dass wir gerade noch so den vorletzten Zug nach Glasgow erwischen. Ein bisschen Zeit im Glasgower Bahnhofsviertel und am überraschend kleinen Flughafen totschlagen, dann bringt uns auch schon der Ryanair-Vogel zu frühmorgendlicher Stunde zurück nach Frankfurt. Anschließend: Drei Tage arbeiten, ehe es wieder zum Äquator geht, wo mich im Vergleich mit Schottland ein völlig wahnsinniger Temperatur-Unterschied von rund 50 Grad erwartet.