SV Pattonville – Spvgg Feuerbach II 5:2

Deutschland, Testspiel
Donnerstag, 23. Juli 2020, 20 Uhr
Kornwestheim, Sportpark Pattonville – Platz 2 

Pattonville ist eine Siedlung am Stuttgarter Stadtrand, die 1954 von der US-Armee errichtet wurde. 52 Wohnblocks mit 936 Wohnungen wurden hier innerhalb kürzester Zeit für knapp 4.000 Militärangehörige hochgezogen. Dazu gehörte unter anderem auch eigene Supermärkte, Restaurants und eine High School. Benannt wurde Pattonville nach General George Schmith Patton Jr., der im Zweiten Weltkrieg das Kommando über die 3. US Army nach ihrer Landung in der Normandie hatte. Im Ballungsraum Stuttgart gibt es mehrere solcher Militärsiedlungen, schließlich bildet die Region einen Schwerpunkt der US-Armee. So steht in S-Vaihingen ja auch das EUCOM, die Zentrale der amerikanischen Streitkräfte in Europa, von dem aus unter anderem die Operation Enduring Freedom (Einmarsch in Afghanistan) befehligt wurde. Pattonville war die größte US-Siedlung im Ballungsraum Stuttgart, wurde nach dem Ende des Kalten Kriegs jedoch nicht mehr gebraucht und 1993 aufgegeben. Die Siedlung mit all ihren Gebäuden wurde an Deutschland zurückgegeben und zwischen den beiden angrenzenden Städten Kornwestheim und Remseck aufgeteilt, die Pattonville seitdem als gemeinsamen Stadtteil verwalten, der heute rund 7.500 Einwohner hat. Vieles erinnert noch an die besondere Geschichte von Pattonville, beispielsweise tragen alle Straßen die Namen von amerikanischen Städten, Bundesstaaten, Präsidenten oder Generälen. Bei 7.500 Einwohnern hat Pattonville natürlich auch eigene Sportvereine, darunter gleich zwei Fußballvereine: der SV Pattonville (mit dem American Eagle im Wappen) und der 2015 gegründete FC Remseck-Pattonville, der bislang aber nur im Jugendfußball aktiv ist. Beide Vereine nutzen ebenfalls die zurückgelassene Infrastruktur der US-Armee nutzt. Wenig überraschend ist der Nebenplatz des Sportparks an der John-F.-Kennedy-Allee, auf dem das heutige Testspiel ausgetragen, eigentlich ein Baseballfeld, was die Sache in diesem speziellen Fall umso interessanter und authentischer macht. In puncto Corona ist hier alles eigentlich sehr vorbildlich organisiert und die gesamte Anlage in Zonen unterteilt, so dass Zuschauer und Spieler nicht miteinander in Kontakt kommen, die Zuschauer sich aber trotzdem möglichst weitläufig verteilen können. Krass ist jedoch, dass sich nur Mitglieder des SV Pattonville am Desinfektionsmittel bedienen dürfen.