VfB Speldorf - Essener SC Rellinghausen 1:1

Deutschland, Landesliga Niederrhein – Staffel 2 (6.Liga) 
Sonntag, 20. März 2022, 15 Uhr
Mülheim an der Ruhr, Stadion Saarner Straße
 

Zur Primetime um 15 Uhr geht es zurück nach Mülheim, wo in der Landesliga das höchstklassige Spiel des Tages auf mich wartet. Da es in Niederrhein keine Verbandsliga gibt, ist das hier ja die sechsthöchste Liga. Beim VfB Speldorf war ich vor 15 Jahren schon einmal – in der damaligen NRW-Liga. Gegner war der KFC Uerdingen und es herrschte ordentlich Rambazamba. Damals spielte der VfB Speldorf noch im Stadion am Blötter Weg, das inzwischen abgerissen ist. Gemäß der Mülheimer Praxis ging er dann als höchstklassiger Verein ins Ruhrstadion, wurde mit dem aber nicht warm und wich so oft wie möglich in sein neues Stadion an der Saarner Straße aus. Dort machten aber die Anwohner Rabatz, weshalb nur 500 Zuschauer zugelassen wurden, der Anpfiff nach behördlicher Anweisung stets von 15 auf 15.30 Uhr verlegt und schallschluckende Werbebanden eingebaut werden mussten. Deutschland – das Land, in dem wir gut und gerne leben. Inzwischen ist der VfB Speldorf komplett an die Saarner Straße gezogen und darf wieder um 15 Uhr spielen. Einzig nachvollziehen kann ich die Kritik der Anwohner an der Parkplatzsituation, denn die ist wirklich schlecht. Der kleine Parkplatz vor dem Eingang reicht vorne und hinten nicht – und das Stadion liegt recht zentral in Speldorf. Ein Glück, dass genau bei meiner Ankunft eine Lücke direkt vorm Eingang frei wird, sonst wäre ich zeitlich echt ins Schwimmen geraten. Auf der recht modernen Anlage haben sich derweil schon rund 150 Zuschauer eingefunden. Nicht dabei ist die damals noch existierende Fanszene. Man sagt, sie habe den Umzug ins Ruhrstadion nicht mitgetragen. Aber immerhin lassen die Opas hin und wieder einen Schlachtruf ab. Vor allem am Ende, denn gegen den favorisierten Tabellenzweiten aus Essen macht der VfB in der 90.+3 Minute das 1:1. „Hier gewinnt nur einer, Speldorf und sonst keiner“, skandieren prompt die Opas. Inhaltlich zwar nicht ganz richtig, weil ein Unentschieden ja kein Sieg ist – aber trotzdem schön anzuhören.