SV Özvatan Stuttgart II – MK Makedonija Stuttgart 1:0

Deutschland, Kreisliga B Stuttgart – Staffel 4 (10. Liga)
Sonntag, 17. September 2017, 13 Uhr

Stuttgart, Waldebene Ost (Özvatan-Platz)

Der Spielplan präsentiert ein ganz besonderes Geschenk, denn in Stuttgart ist heute ein Dreier möglich. Notgedrungen müssen dafür zwei Heimspiele von zweiten Mannschaften in Kauf genommen werden, die dafür aber immerhin gegen erste Mannschaften antreten. Los geht’s beim SV Özvatan auf der Waldebene Ost, die neben der Waldau und dem Cannstatter Wasen das dritte Areal in Stuttgart ist, auf dem gleich mehrere Vereine konzentriert sind. Neben dem SV Özvatan sind das die Spvgg Stuttgart-Ost, der OFK Beograd Stuttgart, der SV Gablenberg und mit dem 1. FV Stuttgart von 1896 auch der älteste noch existierende Stuttgarter Fußballverein. Der VfB Stuttgart führt zwar offiziell das Gründungsjahr 1893 im Namen, er wurde jedoch erst 1912 gegründet; die Vorgängervereine spielten bis zur Jahrhundertwende Rugby statt Fußball. In einer ganz anderen Tradition steht freilich der SV Özvatan, der erst 1998 von türkischen Einwanderern gegründet wurde. Sie stammten aus dem Dorf Özvatan in der zentraltürkischen Provinz Kayersi und benannten nach ihm den Verein. Inzwischen ist der Özvatan-Platz ein Unikum geworden, denn er ist der einzig verbliebene Ascheplatz der Landeshauptstadt. Ohnehin gibt es in Baden-Württemberg – im Gegensatz zu anderen Regionen in Deutschland – kaum noch Ascheplätze und auch in meiner eigenen Sammlung ist dies erst der zweite Ascheplatz unter meinen knapp 1.000 Grounds in Deutschland. Für mich ist das hier also durchaus ein besonderes Spiel. Daneben punktet der Özvatan-Platz mit seinem Vereinsheim, in dessen Dach mittels weißen Ziegeln der Vereinsname eingraviert ist und das innen herrlich orientalisch eingerichtet ist. Ein paar Shishas am Spielfeldrand verstärken das Feeling aus Tausend und einer Nacht. Macht wirklich Spaß hier, auch die Leute sind ziemlich lässig drauf. Gleichwohl geht es nach Abpfiff mit Vollgas die Wangener Höhe hinunter zum etwa fünf Kilometer entfernten Sportplatz Bruckwiesenweg in S-Untertürkheim. Für die schöne Aussicht auf die Weinberge bleibt keine Zeit, denn in zehn Minuten ist Anstoß beim Untertürkheimer Derby.