Sonntag, 17. September 2017, 15 Uhr
Stuttgart, Sportplatz Bruckwiesenweg
Derby-Time in S-Untertürkheim – die
Freude darauf ist groß. Denn warum auch immer lautet die
Prämisse seit jeher: Der Sportplatz Bruckwiesenweg wird nur mit dem
Untertürkheimer Derby gemacht. Ein ziemlicher Unfug, denn wir sind
hier in Stuttgart und das ist nun mal keine Fußball-Stadt. Hätte
man auf dem Land bei so einem Spiel sicherlich 300 bis 400 Zuschauer,
sind es in der Landeshauptstadt selbst bei einem Stadtteil-Derby –
von denen streng genommen ja nur zwei gibt, nämlich Untertürkheim
und Zuffenhausen – gerade einmal 100 Zuschauer. Umso schöner ist
die Lage des Sportplatzes umringt von den Stuttgarter Weinbergen.
Einer der Berge ist sogar ein sehr berühmter, und zwar der
Württemberg, auf dem die markante Grabkapelle steht, die vom
Sportplatz aus gut sichtbar ist. Der 410 Meter hohe Berg heißt zwar
eigentlich Rotenberg und wurde erst 1907 in Württemberg umbenannt.
Trotzdem ist er Namensgeber des Landes Württemberg, da auf ihm
früher die 1083 erbaute Burg Wirtemberg stand, die die Stammburg der
Herrscher von Württemberg war, die von hier aus ihr später vom
Bodensee bis zur Tauber reichendes Gebiet eroberten. Um an die
Bedeutung dieses Berges zu erinnern, gab ihm König Wilhelm II. von
Württemberg dann kurz vor dem Ersten Weltkrieg seinen heutigen
Namen. Legendär ist derweil auch das Vereinsheim der SG
Untertürkheim, das – wie so viele Vereinsheime in Württemberg –
in griechischer Hand ist und in dem es während der SGU-Heimspiele
den weit über die Untertürkheimer Bezirksgrenze hinaus bekannten
Gyros Pita gibt – und das zum in Stuttgart ungewöhnlich
niedrigen Preis von nur 2,50 Euro. Mit dem kann man es sich auf der
Vereinsheim-Terasse gemtülich machen und das Spiel anschauen, bei
dem auf dem Platz zwar hitzige Derby-Atmosphäre herrscht, unter den
Zuschauern aber keine besonders geladene Stimmung zu vernehmen ist.
Stuttgart ist wie gesagt keine Fußball-Stadt.