Montag, 1. Mai 2017, 11 Uhr
Innsbruck, Sportanlage Wiesengasse (Platz C)
Nach viel zu kurzer Party-Nacht in
Merano geht es mit dem Zug zurück nach Innsbruck, wo am Vormittag
der Clássico der Tiroler Hauptstadt steigt. Auch auf der Nordseite
der Alpen sieht man inzwischen nicht mehr viel vom Wintereinbruch, so
dass das Derby wie geplant angepfiffen werden kann. Der 1905 gegründete
Innsbrucker Sportverein gilt als ältester Fußballverein ganz
Westösterreichs, kam aber nie über die 2. Liga hinaus. Seine
Heimspiele trägt er auf der Sportanlage Wiesengasse aus, nur einen
Steinwurf entfernt vom Tivoli-Stadion, das man im Hintergrund gut
erkennen kann. Mit zwei kleinen, gemütlichen Tribünen mit
Sitzschalen kann der SVI-Platz aber auch ohne Blick auf die
Spielstätte des großen Konkurrenten punkten. Hinzu kommt eine
eigenwillige Konstruktion aus Bierkästen, die als eine Art Theke
direkt am Spielfeldrand steht. Die Zuschauerzahl ist mit 150 recht
passabel, Amateurfußball ist in Innsbruck eh beliebt. Ohnehin steht
die Tiroler Hauptstadt mit drei Viertligisten im österreichischen
Vergleich – abgesehen natürlich von Wien, das als eigenes Bundesland über eine eigene 4. Liga verfügt – so gut wie keine
andere Stadt da. Gemächlich geht es nach Abpfiff zurück zum
Innsbrucker Hauptbahnhof, wo die vorbeiziehende revolutionäre
1.-Mai-Demo die Wartezeit auf den Zug nach Wörgl verkürzt.
Interessant deshalb, weil es im Bahnhofsviertel mehrere türkische
Döner-Imbisse gibt. Und da der Großteil des Demozugs aus Kurden
besteht, verbarrikadiert die Polizei pro forma die Eingänge. Es bleibt aber friedlich.