Deutschland, A-Junioren-Kreisliga B Gütersloh (U19, 7. Liga)
Samstag, 22. Januar 2022, 10.45 Uhr
Rheda-Wiedenbrück, Sankt Viter Alm
Ja, da hat es mich auch erwischt: Corona. Infiziert wahrscheinlich auf Ibiza, trotz des hervorragenden spanischen Pandemiekonzepts mit dauerhafter Maskenpflicht. Seltsam. Doch nun: Der Selbsttest ist negativ, die Quarantäne kann beendet werden und damit geht es natürlich sofort wieder ab zum Fußball. Etwas wackelig bin ich aber noch auf den Beinen, weshalb ich mir nur Schonkost verordne. Sonderlich weit soll es heute also nicht gehen. Muss es auch nicht, denn im Kreis Gütersloh wird im Jugendbereich schon Liga-Fußball geboten. Ja, richtig gelesen: im Januar! Normalerweise geht es dort erst im März los. Es hängt wohl mit der völlig absurden Entscheidung vom Herbst zusammen, als man in Westfalen die Saison im Herren-Bereich und von der C- bis zur F-Jugend zwar weiterlaufen ließ, die A- und B-Junioren aber in eine pandemiebedingte Pause schickte. Ja, das war der entscheidende Schlag gegen das Corona-Virus! Schließlich sind es ausschließlich die 16- bis 19-Jährigen, die das Infektionsrisiko darstellen. Aber eigentlich will ich mich da gar nicht beschweren, denn Pflichtspiele im Januar vor der eigenen Haustür sind aus Hopper-Sicht eine ganz feine Sache. Es geht ins zu Rheda-Wiedenbrück gehörende Dörfchen Sankt Vit, in dem wie in Bielefeld eine Alm steht. Warum die Anzahl an Sportplätzen mit diesem Namen in Ostwestfalen vergleichsweise hoch ist, liegt auf der Hand, denn da hat man sich natürlich an der Bielefelder Arminia orientiert. Und dass vor allem die ländlichen Teile von Ostwestfalen totales Arminia-Gebiet sind, ist ja auch kein Geheimnis. Ich vermute sogar, dass es anderswo in Deutschland nicht einen einzigen Sportplatz gibt, der Alm heißt. Abgesehen vom Namen kann der Ground in Sankt Vit aber nicht viel. Ins Auge stechen lediglich der Zugang zum Vereinsheim, der über eine Treppe wie an einem Verladebahnhof führt, und der mit Sicherheit sinnloseste Zaun Ostwestfalens, der sich am Rand des Graswalls an der Gegengerade befindet und an dem man einfach seitlich vorbeigehen kann. Das Zuschauerinteresse ist heute Vormittag sehr bescheiden, trotzdem wird vom Verein sehr gewissenhaft die 2G-Kontrolle durchgeführt. Dafür hatte sich vergangene Woche bei den Spielen im Ruhrgebiet niemand interessiert.