Testspiel
Samstag, 15. Januar 2022, 15.30 Uhr
Bielefeld, Trainingsgelände Friedrich-Hagemann-Straße – Platz 6
Mein großes Ziel ist ja die Bielefeld-Komplettierung. Was die Sportplätze angeht, auf denen regelmäßiger Spielbetrieb stattfindet, bin ich schon fast fertig. Europlan weist für Bielefeld aber exakt 79 Grounds aus. Nimmt man das als Grundlage, ist die Stadt unkomplettierbar, denn mit aufgeführt sind beispielsweise vier Sportplätze in den Catterick Baracks, in denen bis vor zwei Jahren die britische Armee stationiert war und nun die Bundespolizei eingezogen ist. Sie waren immer militärisches Sperrgebiet, dort hat nie ein öffentlich zugängliches Spiel stattgefunden. Ganz besonders bitter ist es im Fall der 15.000 Zuschauer fassenden Radrennbahn, in der vor Urzeiten die Arminia mal Testspiele ausgetragen hat sowie in den 2000er-Jahren die Heimspiele des Migrantenvereins SuK Bielefeld stattfanden. Die Hütte war also tatsächlich mal zu machen, aber realistisch betrachtet wird dort in den kommenden Jahren kein Fußball mehr gespielt – außer vielleicht bei einem Groundhopping-Event. Ebenfalls wohl niemals zu machen sein werden die Sportanlagen der Universität und auch der ein oder andere Schulsportplatz. Und dann ist da noch das inzwischen in die Jahre gekommene Trainingsgelände an der Friedrich-Hagemann-Straße, das die Arminia zugeteilt bekam, nachdem sich die Wilde Liga (Deutschland älteste Freizeitliga) erfolgreich gegen die Erweiterung des alten Trainingsgeländes an der Radrennbahn gewehrt hatte – denn auf den dortigen Plätzen trägt auch die Wilde Liga ihre Spiele aus. Es ist vollkommen utopisch zu glauben, alle sechs Plätze an der Friedrich-Hagemann-Straße machen zu können, aber zumindest auf dem gleich am Eingang gelegenen Platz 6 findet ganz selten mal ein Testspiel statt. Da wollen wir die sich heute bietende Gelegenheit mit der A-Jugend also mal nutzen. Wie ich erst vor Ort erfahre, findet das Spiel coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, aber man lässt die 14 Zuschauer dennoch aufs Gelände, womit aus Hopper-Sicht alles paletti ist. Ganz bis ran ans Stankett lässt der Hausmeister die paar Leute aber nicht herantreten, sondern sie müssen sich auf engstem Raum hinter einer Hecke auf der Zufahrtsstraße knäulen, von wo aus man aber einen guten Blick aufs Spielfeld hat. Trotzdem: Da kann man sich nur an den Kopf fassen. Warum ist es aus Pandemie-Sicht besser, die Leute dicht an dicht zusammenstellen, anstatt sie sich rund um den Platz verteilen zu lassen?